Bewegung ohne Beschwerden - Fit trotz Reizdarmsyndrom? Das sind die besten Sportarten für Betroffene

Hilft Sport bei Reizdarm?

Das Reizdarmsyndrom (RDS), auch Reizdarm genannt, stellt für viele Betroffene eine große Herausforderung im Alltag dar. Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und unregelmäßiger Stuhlgang können das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen und auch die Motivation zu körperlicher Aktivität minimieren. Doch ist Sport bei Reizdarmsyndrom wirklich sinnvoll?

Der positive Einfluss von Bewegung auf das Reizdarmsyndrom

Regelmäßige körperliche Aktivität kann sich tatsächlich günstig auf die Symptome des Reizdarmsyndroms auswirken. Vor allem moderates Training ist vorteilhaft, da es den Körper nicht überfordert, sondern hilft, Stress abzubauen und damit auch die durch den Reizdarm ausgelösten Beschwerden zu lindern. Darüber hinaus fördert Bewegung die Durchblutung im gesamten Körper, auch im Darmbereich, und unterstützt so gegebenenfalls die Heilung von Entzündungsprozessen im Darm.

Für Einsteigerinnen und Einsteiger oder Menschen mit akuten Reizdarmbeschwerden bieten sich sanfte, weniger belastende Sportarten an. Dazu gehören:

  • Yoga: Diese sanfte Bewegungsform stärkt die Verbindung zwischen Körper und Geist und kann die Verdauung sowie die Stimmung verbessern.
  • Tai-Chi: Diese sanfte Sportart hilft, Körper und Atmung zu koordinieren und kann Stress abbauen.
  • Schwimmen: Schwimmen ist ein Ganzkörpertraining, das auch die Atmung trainiert und sich positiv auf die Stressregulation auswirken kann.
  • Spazierengehen: Diese sanfte Aktivität fördert die Verdauung und kann Völlegefühl und Bauchschmerzen lindern.
  • Radfahren: Ob auf dem Ergometer oder draußen in der Natur – Radfahren lässt sich in Intensität und Tempo individuell anpassen und bietet so eine gute Kontrolle über die körperliche Belastung.

Individuelle Belastungsgrenzen berücksichtigen

Jeder Mensch ist einzigartig, und das gilt auch für die Reaktionen des Körpers auf körperliche Aktivität – insbesondere bei Menschen mit Reizdarmsyndrom. Während Sport generell viele gesundheitliche Vorteile bietet, sollten gerade beim Reizdarmsyndrom die individuellen Belastungsgrenzen beachtet werden. Das bedeutet, dass die Intensität der körperlichen Aktivität langsam gesteigert werden sollte, um den Körper nicht zu überfordern. Denn eine zu starke oder zu schnelle Steigerung kann das Gegenteil bewirken und die Reizdarmsymptome verstärken.

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Beim Sport ist es wichtig, auf die Signale des Körpers zu hören. Treten während oder nach dem Training vermehrt Symptome wie Bauchkrämpfe oder vermehrter Durchfall auf, ist dies ein Hinweis, das Trainingspensum zu reduzieren oder die Sportart zu wechseln. Ein Trainingstagebuch kann helfen, Zusammenhänge zwischen bestimmten Sporteinheiten und Reizdarmsymptomen zu erkennen.

Einfluss von Stress und Entspannung

Da psychischer Stress einen erheblichen Einfluss auf das Reizdarmsyndrom haben kann, ist es sinnvoll, Entspannungsphasen in den Trainingsplan zu integrieren. Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation, autogenes Training oder Meditation können helfen, das Stressniveau zu senken und sich damit positiv auf das Reizdarmsyndrom auswirken.

Zusammenarbeit mit Fachpersonen

Um einen individuell angepassten Trainingsplan zu erstellen, kann die Zusammenarbeit mit Fachpersonen wie Physiotherapeutinnen und -therapeuten oder Sportmedizinerinnen und -medizinern sehr hilfreich sein. Sie können dabei helfen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belastung und Erholung zu finden und so einen Trainingsplan zu erstellen, der optimal auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt ist.

Was beim Sport mit Reizdarm zusätzlich zu beachten ist

Wichtig ist, dass die Intensität des Trainings den individuellen Gegebenheiten angepasst wird, um die Beschwerden nicht zu verstärken. Sogenannte exzessive Sportarten (Langstreckenläufe, Triathlon, Bodybuilding, HIIT, extremes Krafttraining, extremer Radsport) oder hochintensive Trainingseinheiten können unter Umständen die Symptome eines Reizdarms verschlimmern und sollten daher vermieden werden.

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Ebenso ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, insbesondere bei Personen, die zu Verstopfung neigen.

Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Bei Verdacht auf ein Reizdarmsyndrom oder Verschlimmerung Ihrer Beschwerden suchen Sie bitte unverzüglich eine Ärztin oder einen Arzt auf. Diese Informationen können keine fachärztliche Beratung ersetzen.