Geldsorgen überschatten ESC-Sieg von Österreich: „Müssen alles zusammenkratzen“
Österreich triumphiert beim ESC, doch der ORF steht vor finanziellen Herausforderungen. Kann der Sender die Austragung 2026 stemmen? Ein Blick hinter die Kulissen.
Basel – Der Eurovision Song Contest 2025 in Basel endete mit einem überraschenden, aber definitiv verdienten Triumph für Österreich. Doch kaum war der letzte Ton verklungen, mischten sich in den Jubel bereits erste Sorgenfalten. Der österreichische Rundfunk ORF, nun verantwortlich für die Ausrichtung des ESC 2026, sieht sich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert.
ESC 2026 in Österreich: Freude gepaart mit finanziellen Sorgen
Der 24-jährige Countertenor Johannes „JJ“ Pietsch verzauberte Europa mit seiner außergewöhnlichen Stimme und dem Song „Wasted Love“. Sein Auftritt, der Klassik und Pop verschmolz, begeisterte Jury und Publikum gleichermaßen. „Meine wildest dreams sind true gekommen. Das gibts ja ned“, freute sich der gebürtige Wiener sichtlich emotional nach seinem Sieg.
Während ganz Österreich feiert, blickt der ORF mit gemischten Gefühlen auf die bevorstehende Aufgabe. Stefanie Groiss-Horowitz, Programmchefin des Senders, bringt die Situation auf den Punkt: „Wir werden schauen müssen, alles was wir haben, so zusammenzukratzen, dass wir es gut über die Bühne bringen.“ Der öffentlich-rechtliche Sender steht vor der Herausforderung, ein Sparpaket von 325 Millionen Euro bis 2026 umzusetzen.
Deutschland beim ESC: Mittelmäßiges Ergebnis, aber Quotenerfolg
Die Austragung des ESC 2025 in Basel kostete laut des Schweizer Senders SRF rund 64 Millionen Euro, wovon ein erheblicher Teil aus Steuergeldern finanziert wurde. Für den ORF, der zusätzlich von nicht inflationsangepassten Rundfunkabgaben betroffen ist, könnte die Finanzierung des Events 2026 zur Zerreißprobe werden. Dennoch überwiegt zunächst die Freude: „Was für ein Erfolg! Was für eine Stimme! Was für eine Show!“, twitterte etwa Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach JJs fulminanten Sieg beim Eurovision Song Contest.

Während Österreich seinen Triumph – es ist nach 1966 und 2014 der dritte Sieg – feiert, landete Deutschland mit dem Pop-Duo Abor & Tynna auf einem soliden 15. Platz. Trotz des mittelmäßigen Ergebnisses konnte sich die ARD über die beste ESC-Einschaltquote seit 14 Jahren freuen. Mit Blick auf Österreichs finanzielle Herausforderungen dürfte man in Deutschland die eigene Platzierung vielleicht sogar mit einem Augenzwinkern betrachten. Verwendete Quellen: Deutsche Presse-Agentur, eurovision.de