Jugendbande terrorisiert Urlaubsort und sorgt für Chaos – „Könnte eine Art Mutprobe sein

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So präsentiert sich Villajoyosa gerne: Als ruhiger Ferienort an der spanischen Costa Blanca. © David Revenga

Schlägereien, Diebstahl, Vandalismus: Eine Jugendbande stört den Frieden in dem spanischen Urlaubsort Villajoyosa. Anwohner und Geschäftsleute sind besorgt.

Villajoyosa – Nicht die farbenfrohen Häuser, die idyllischen Strände oder die Schokoladentradition haben Villajoyosa in die Schlagzeilen gebracht. Stattdessen verbreiten sich im Internet Videos und Kommentare über Schlägereien, Vandalismus und Diebstähle in dem Ferienort an der spanischen Costa Blanca. „Anwohner und Geschäftsleute sind beunruhigt“, erklärt Agustín López, Vorsitzender der lokalen Partei Grupo Vecinal Villajoyosa, die aus verschiedenen Anwohnervereinen hervorgegangen ist, gegenüber costanachrichten.com.

Prügeleien, Messer, Vandalismus: Jugendbande kratzt am Image eines spanischen Vorzeige-Badeorts

Solche Videos wollen so gar nicht zu dem Image passen, das sich der Ferienort an der Ostküste Spaniens gerade erst aufbaut. Erst kürzlich wurde Villajoyosa noch zu einem der angesagtesten Reiseziele für 2025 gekürt, jetzt erregt der Urlaubsort an der Costa Blanca ausgerechnet durch solche Videos Aufmerksamkeit. Agustín López hat die Aufnahmen geteilt, die sich rasch über soziale Medien verbreiteten und schließlich auch in der nationalen spanischen Presse sowie im valencianischen Fernsehen Beachtung fanden. Die Videos zeigen Jugendliche, die nachts im Viertel Pati Fosc über geparkte Autos klettern, sich auf der Straße prügeln und mit langen Messern „trainieren“ – aus welchem Grund auch immer.

Die Jugendlichen filmten sich selbst und stellten die Videos ins Netz – keine vorteilhafte Werbung für Villajoyosa, das als ruhiger Ferienort an der Costa Blanca vor allem Familien, Aktivurlauber und Senioren anziehen möchte. „Seit zwei Monaten stehlen sie Feuerlöscher aus Mehrfamilienhäusern und leeren sie dann aus, beschädigen Geschäfte in dem Viertel“, berichtet López. Er und die Anwohner vermuten, dass es sich um eine Gruppe Minderjähriger aus der Nachbarschaft handelt. „Die Sache mit den Feuerlöschern könnte eine Art Mutprobe sein, um in die Clique aufgenommen zu werden“, vermutet der Spanier.

„Es fehlt an Polizeipräsenz“ – Diebstähle auf dem Wochenmarkt und zerstochene Reifen

Auch auf dem Wochenmarkt in Villajoyosa gab es Vorfälle: Anwohner berichten von Diebstählen, an einem Tag sollen sechs Geldbörsen entwendet worden sein, die meist älteren Menschen gehörten. „Es gab auch eine Schlägerei auf dem Markt, bei der ganze Stände zerstört wurden“, erzählt López. Anwohner berichten zudem von zerstochenen Autoreifen, zerstörten Windschutzscheiben und Jugendlichen, die „aus Spaß“ Pfefferspray versprühen oder Orangen von Balkonen auf Passanten werfen. Andere berichten von Senioren, die auf der Straße verfolgt und mit Stöcken beworfen wurden. Solche Vorfälle stehen im Widerspruch zu den Benimmregeln, die die Stadt an der Costa Blanca für Anwohner und Touristen aufgestellt hat.

Der Nachbarschaftsverein Neuvo Pati Fosc hat nun auch Fotos von Häusern veröffentlicht, die mit Eiern beworfen wurden. „Es fehlt an Polizeipräsenz“, kritisiert Agustín López. Seine Partei fordert zudem mehr Verkehrskontrollen an den Hauptzufahrten des Ferienorts und eine umfassende Überwachung mit Videokameras, um die Sicherheit in Villajoyosa zu gewährleisten. „Auf der anderen Seite bräuchte es Sozialprogramme, um diesen Kids Alternativen aufzuzeigen. Wir sprechen hier von Minderjährigen, die nichts Sinnvolles tun, sondern eine kriminelle Karriere anstreben“, fügt López hinzu.

„Es besteht keine Gefahr“ – Vandalismus als fragwürdiger Trend unter Jugendlichen

López hat beobachtet, dass Vandalismus bei Jugendlichen offenbar im Trend liegt. Besonders auf TikTok teilen sie ihre „Erfolge“ und feiern sich dafür. „Das passiert überall, und jetzt auch in Villajoyosa“, stellt López fest. Das Rathaus hat sich bisher nicht zu den Videos geäußert, aber die Ortspolizei erklärte gegenüber dem TV-Sender „A Punt“, dass sie über die Vorfälle informiert sei und es Einsätze in dem Viertel gegeben habe, jedoch bestehe kein Sicherheitsrisiko oder allgemeine Gefahr.

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