Trump zeigt sich nach Alaska-Treffen mit Putin begeistert: „Eine glatte 10“
Viel Lärm um nichts? Das Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska ist ergebnislos zu Ende gegangen. Die Einschätzungen fallen unterschiedlich aus.
Anchorage – Kremlchef Wladimir Putin wurde vom US-Präsidenten Donald Trump in Alaska mit einem langen Händedruck empfangen. Um den Ukraine-Krieg sollte es gehen, genauer um das Ende der Kampfhandlungen. 2 Stunden und 45 Minuten dauerte das Treffen „im engsten Kreis“, wie von Beobachtern vor Ort berichtet wird, doch im Ergebnis blieb es wohl überschaubar: „Gipfel ohne Durchbruch“, lauten überwiegend die Schlagzeilen.
Allerdings waren die Erwartungen, sieht man von einer flächendeckenden Medienhysterie einmal ab, ohnehin gering. Die US-amerikanische Öffentlichkeit etwa hatte sich noch am Donnerstag gemäß einer Umfrage mehrheitlich überzeugt gezeigt, dass Trump keine „klugen Entscheidungen“ treffen könne. In Deutschland war die Einschätzung ähnlich. 84 Prozent hatten laut einer Erhebung des Politbarometers wenig Hoffnung im Hinblick auf ein zielführendes Treffen der zwei Staatsoberhäupter.
Nach dem Treffen von Trump und Putin in Alaska Empörung in der Ukraine
Erwartungsgemäß fallen die Reaktionen im Nachgang unterschiedlich aus. „Widerwärtig. Beschämend. Und letztendlich nutzlos. Trump hat nicht bekommen, was er wollte. Aber Putin? Der schon“, schreibt das ukrainische Nachrichtenportal Kyiv Independent in Bezug auf die Wiederkehr Putins auf der politischen Weltbühne. Von dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde bislang noch keine Reaktion öffentlich.
Die russische Seite zog ein positives Fazit. Putin kommentierte auf der Pressekonferenz in Anchorage, dass die Gespräche konstruktiv und inhaltsreich verlaufen seien: „Wir haben mit Herrn Trump gute direkte Kontakte aufgebaut.“ Und die USA? US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zeigte sich auf X wortkarger, beziehungsweise teilte lediglich ein Kurzvideo mit Trump und Putin und einer kleinen amerikanischen Flagge.
Trump gibt sich nach Gipfeltreffen in Alaska 10 Punkte“ „Wir sind die Nummer 1“
Nicht so Trump. Wie Newsweek berichtet, lobte der sein Treffen mit Putin bei Fox News. Im Gespräch mit dem Moderator Sean Hannity erklärte er, das Treffen mit 10 von 10 Punkten zu bewerten. Wie Newsweek einordnet, gilt Hannity als einer von Trumps treusten Unterstützern in den konservativen Medien und lieferte ihm die Vorlage: „Wenn Sie es auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten müssten?“ Da ließ sich der US-Präsident nicht lange bitten: „Ich denke, das Treffen war eine glatte 10, weil wir uns super verstanden haben.“

Es sei gut, „wenn zwei Großmächte sich verstehen, vor allem, wenn sie Atommächte sind. Weißt du, wir sind die Nummer eins, sie sind die Nummer zwei in der Welt, und das ist eine große Sache … man will dieses Wort nicht einmal erwähnen. Das Wort ‚atomar‘.“ Trump sieht nun Selenskyj am Zug, lehnte jedoch ab, sich dazu zu äußern, ob Putin Zugeständnisse gemacht habe.
Putin hat nach Treffen mit Trump „Informationskrieg gewonnen“
Oleksandr Merezhko hingegen, Vorsitzender des Außenausschusses im ukrainischen Parlament, sagte gegenüber der New York Times, Putin habe den „Informationskrieg“ gewonnen. Aber: „Ich sehe keine Veränderungen.“