Für die meisten Hausbesitzer wären Wärmepumpen die erste Wahl bei einem Heizungstausch. Doch viele entscheiden sich vor allem aus zwei Gründen dagegen.
Berlin - Die Verunsicherung unter Hausbesitzern ist groß. Welche Technologie eignet sich beim Heizungstausch am besten für die eigene Immobilie? Eine Studie der Prognos AG im Auftrag des WWF zeigt, dass eine Wärmepumpe bei einem realistischen Vergleich, also unter Berücksichtigung von Faktoren wie staatlicher Förderung oder steigenden CO₂-Preisen, günstiger ist als eine Gasheizung. Dabei wurde von einer Nutzungsdauer von 15 Jahren ausgegangen.
Energie-Trendmonitor 2024: Wärmepumpe ist die erste Wahl bei einem Heizungstausch
Der anfängliche Nachfrageboom nach Wärmepumpen ist allerdings abgeflacht. Und noch immer werden mehr als doppelt so viele Gasheizungen installiert. Über die Ursachen für diese Entwicklung wird viel spekuliert. Der Wärmepumpenverband nennt politische Gründe wie die Deckelung oder Änderung von Förderungen, die zu einer Verunsicherung der Kunden führen. Sicherlich spielt auch die Stabilisierung der Öl- und Gaspreise eine Rolle, während die Strompreise nach wie vor höher sind.
Licht ins Dunkel bringt auch der Energie-Trendmonitor 2024. Die Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Befragten der Wärmepumpe den Vorzug geben würde. Für 62 Prozent ist der klimafreundliche Wärmespender die erste Wahl bei einem Heizungstausch. An zweiter Stelle steht mit 48 Prozent die Gasheizung, dicht gefolgt vom Biomassekessel. Eine Holzheizung würden 43 Prozent einbauen, eine Ölheizung immerhin noch 36 Prozent.
Energie-Trendmonitor 2024: Schwankende Strompreise sprechen gegen eine Entscheidung für Wärmepumpe
Doch trotz dieser Beliebtheit entscheiden sich deutlich weniger Menschen für eine Wärmepumpe. Als Hauptgrund werden bürokratische Hürden genannt. 73 Prozent der Befragten gaben an, dass die Förderbedingungen für einen Heizungstausch nicht transparent genug sind. 60 Prozent halten die stark schwankenden Strompreise von einem Umstieg auf die Wärmepumpe ab. Folgerichtig wünschen sich 76 Prozent der Befragten, dass die Stromkosten für Wärmepumpen gezielt gesenkt werden.
Auch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat in einer aktuellen Studie festgestellt, dass Wärmepumpen in Einfamilienhäusern die umweltfreundlichste und wirtschaftlichste Energiequelle sind. Die Gesamtkosten können durch Photovoltaik für den Eigenverbrauch weiter gesenkt werden. In Mehrfamilienhäusern ist die Umstellung auf Wärmepumpen oder Fernwärme ebenfalls günstiger als die Erneuerung der Gasheizung.
Meine news
Die positive Kostenbilanz von Wärmepumpen oder Fernwärme gilt auch für unsanierte und teilsanierte Altbauten, trotz höherer Verbrauchs- und Investitionskosten im Vergleich zu energetisch sanierten Altbauten.
Methodik Energie-Trendmonitor 2024
Für den Energie-Trendmonitor 2024 wurden im Auftrag der Stiebel Eltron GmbH & Co. KG 1000 Bundesbürger online befragt. Laut dem Unternehmen ist die Umfrage bevölkerungsrepräsentativ.