Der Vesuv: Der schlafende Riese in der Bucht von Neapel

  1. Startseite
  2. Reise

Kommentare

Der Vesuv im Juli 2024: bedrohlich und faszinierend zugleich. © IMAGO/Cesare Abbate

Der Vesuv beeinflusst seit Jahrtausenden das Leben der Menschen in Kampanien, vor allem rund um Neapel. Um die drei Millionen Touristen schauen sich den einzigen aktiven Vulkan auf dem europäischen Festland pro Jahr an.

Seit 80 Jahren ist der Vesuv ruhig, bleibt aber in Lauerstellung. Das letzte Mal gespuckt hat der Vulkan bei Neapel im Zweiten Weltkrieg im Jahr 1944: 80 B-25-Bomber der US-Armee wurden dabei auf der Nahe gelegenen Flugbase zerstört. 26 Menschen starben aufgrund von Verletzungen oder durch Erstickung während der Evakuierung. Kein Vulkan der Welt ist dichter, näher und mehr besiedelt. Sollte er wieder aktiv werden, wären heute Millionen Menschenleben in Gefahr, wie la-bella-vita.club berichtet.

Im Laufe der letzen 2.000 Jahre gab es zwei große Ausbrüche des Vesuvs. 79 nach Christus zerstörte der Vulkan Städte wie Pompeji und Herkulaneum und große Teile der Region. Um die 5.000 Menschen starben. Im Jahr 1631 war der Ausbruch ähnlich tödlich. Schätzungen zufolge starben etwa 4.000 Menschen, vor allem durch die pyroklastischen Ströme, die Lavaströme, die mit bis zu 700 km/h den Vulkan runter rasten. Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende Tiere wurden getötet. Viele Dörfer und Städte wurden zwar schwer, aber nicht vollständig beschädigt und wieder aufgebaut.

Eindrucksvolle Wanderwege am Hügel des Vulkans: Für den Krater braucht man eine Eintrittskarte
Eindrucksvolle Wanderwege am Hügel des Vulkans: Für den Krater braucht man eine Eintrittskarte © IMAGO/Panthermedien

Der Vesuv ist ein „Vulkan im Vulkan“

Der Vesuv ist ein typischer „Vulkan in einem Vulkan“. Der äußere, ältere Kegel des „Monte Somma“ umschließt den jüngeren „Gran Cono“, den Kessel des Vesuvs, getrennt durch das Tal „Valle del Gigante“. Diese komplexe Struktur, die auf die historische Eruption im Jahr 79 n. Chr. zurückgeht, verleiht dem Vesuv das Aussehen mit dem abgeschnittenem Kegel. Der Krater des Vesuvs hat einen Durchmesser von 450 Metern und ist 300 Meter tief. Die Hänge des „Monte Somma“ sind mit tiefen Rinnen durchzogen, die durch Erosion und Regenwasser geformt wurden, sehr fruchtbar und stark bewachsen.

Der Vesuv ist Teil eines großen vulkanischen Gebiets, das sich vor fast 2 Millionen Jahren bildete. Die heutige Form des Vesuvs ist das Ergebnis diverser Eruptionen in den letzten 25.000 Jahren. Durch die wurde der ursprüngliche Berg, der Monte Somma teilweise zerstört, die Bergspitze weggesprengt und der „Gran Cono“, den Kessel des Vesuvs entstand.

Ein Blick in den Schlund des Vesuv - raucht steigt auf.
Ein Blick in den Schlund des Vesuv. © IMAGO/panthermedien

Träumen Sie sich mit unserem Newsletter Ihrem nächsten Urlaub entgegen!

Entfliehen Sie mit unserem kostenlosen Newsletter „Urlaubsreif“ dem Alltag und lassen Sie sich für Ihre nächste Reise inspirieren. Entdecken Sie praktische Tipps und traumhafte Reiseziele! Hier geht es zur Anmeldung.

Der „Parco Nazionale del Vesuvio“

Der Parco Nazionale del Vesuvio, gegründet am 5. Juni 1995, ist fast so groß wie Manhattan – er erstreckt sich über 8.482 Hektar. Im Vesuv-Nationalpark gibt es mehrere Schutzgebiete, die die einzigartige Natur rund um den Vulkan zu bewahren sollen. Neben der einzigartigen Flora und Fauna ist auch die Geologio rund um den Vesuv einzigartig, neben der archäologischen Bedeutung der Region. 

Zwischen 2001 und 2003 hat der Nationalpark Vesuv ein „Wegenetz des Nationalparks Vesuv“ geschaffen, das aus 11 Wegen mit einer Gesamtlänge von 54 Kilometern besteht. Es wurden sechs kreisförmige Naturpfade (Nr. 1, 2, 3, 4, 5 und 8), ein Bildungspfad (Nr. 9), ein Panoramaweg (Nr. 6) und ein Landwirtschaftspfad (Nr. 7). Wanderungen erfolgen auf eigene Gefahr. Die Wanderung zum Krater ist nur mit Eintrittskarte möglich.

Wichtige Infos für den Besuch des Vesuvs

  • Standort: Nationalpark des Vesuv, Sentiero del Gran Cono, 80056 Ercolano NA, Italien
  • Öffnungszeiten: Der Park ist das ganze Jahr über geöffnet, allerdings variieren die Öffnungszeiten je nach Jahreszeit. Mehr Infos auf der offiziellen Seite des Parks.
  • Tickets: Die offiziellen Tickets des Nationalparks für die Wanderung am Krater des Vesuv sind mit 11,68 Euro deutlich günstiger als die Angebote von Tourenanbietern. Unbedingt die Tickets vorher online bestellen, gerade in der Hauptsaison. Vor Ort ist der Handyempfang oft sehr schlecht bis nicht vorhanden.
  • Kleidung: Du solltest feste Schuhe (auch im Sommer) anziehen, ausreichend Wasser mitnehmen und sich kleidungsmäßig auf wechselnde Wetterbedingungen einstellen. Überprüfe vor deiner Wanderung unbedingt die aktuelle Wettervorhersage. 

Auch interessant

Kommentare