„Check-in Chicken“ - Neuer Reisetrend verspricht Premium-Sitze im Flugzeug

Die Trick von „Check-in Chickens“ besteht darin, mit dem Einchecken bis ganz zum Schluss zu warten. So hoffen Reisende, dass die begehrten Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit oder in den vorderen Reihen übrig bleiben. Denn die gibt es meist nur gegen Aufpreis.

Die Nutzerin @cheapholidayexpert schwärmt: „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal keinen Sitzplatz mit extra Beinfreiheit durch diesen Trick bekommen habe.“

„Check-in Chicken“-Trend will die Gier der Fluggesellschaften ausnutzen

Der Hintergedanke hinter dem Trend ist so einfach wie genial. Die Airlines wollen Geld verdienen und verteilen die Sitzplätze daher strategisch. Die besten Sitzplätze bekommen Fluggäste nur gegen Aufpreis, den kaum ein Passagier zahlen möchte. Mittelplätze würden daher zuerst zugewiesen, so die Nutzerin. 

Deshalb bleiben die Premium-Sitze bis zum Abschluss des Check-ins frei und werden dann bei einer normalen Buchung mit automatisch zugewiesen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Plätze ganz vorne und vor den Notausgängen nicht bereits von zahlenden Gäste belegt sind.

Experte: Tricksen beim Sitzplatz „sorgt zu 100 Prozent für Stress“

Allerdings kommt dieser Reisehack nicht ohne Probleme daher, anders als dieser Trick für mehr Beinfreiheit bei Gangplätzen. Verpassen Fluggäste den Zeitraum zum Einchecken, werden bei Fluggesellschaften wie Ryanair hohe Gebühren fällig. Außerdem kann es vorkommen, dass in einem überbuchten Flugzeug kein Platz mehr übrig ist. 

Die Übergabe einer Bordkarte beim Check-in am Schalter.
Wird immer seltener: Eine Airline-Mitarbeiterin händigt die Bordkante aus. Getty, Hinterhaus Productions

Außerdem müsse man den Sitzplan ständig im Auge behalten, was viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Adam Duckworth, Chef einer Reiseagentur in Florida, kann den Trend deshalb gegenüber Fox News Digital nicht empfehlen. Die „New York Post“ zitiert den Experten: „Ein Check-in Chicken zu sein sorgt zu 100 Prozent für Stress.“ 

Fünf Fakten über die beliebten Notausgang-Sitze

Wer sich mit dem „Check-in Chicken“-Trick Plätze an den Notausgängen sichert, sollte sich auf einige Besonderheiten dieser Sitze gefasst machen.

  • Kriterien: Die Airlines stellen Anforderungen an körperliche Verfassung, Alter und Sprachkenntnisse. Denn wer hier sitzt, muss den Notausgang öffnen!
  • Einweisung: Die Passagiere, die einen Sitz am Notausgang ergattert haben, erhalten eine Einweisung zum Öffnen. Wer das nicht versteht oder unsicher wirkt, darf umgesetzt werden.
  • Kinder: Für Kinder ist die ganze Reihe tabu, auch in Begleitung eines Erwachsenen.
  • Einschränkungen: Schnell die Kopfhörer aus dem Rucksack unter dem Vordersitz holen geht hier nicht. Vor den Notausgängen darf kein Gepäck liegen.
  • Verantwortung: Jeder Passagier, der am Notausgang sitzt, muss sich der Verantwortung bewusst sein. Im Ernstfall geht es um Leben oder Tod.