„Er hat einen Plan“: Linnemann will Merz als Kanzler – und fordert Hilfe von Merkel

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CDU-Vorsitzender Friedrich Merz (l.) und Generalsekretär Carsten Linnemann während einer Gremiensitzung im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin. (Archivfoto) © Chris Emil Janssen/Imago

In der Union nimmt die Debatte zur K-Frage allmählich Fahrt auf. CDU-Generalsekretär Linnemann plädierte eindeutig für Merz und warnte vor einem Bruch mit Merkel.

Berlin – Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl im Jahr 2025 rückt die Diskussion über die Kanzlerkandidatur in der Union immer stärker in den Fokus. Ein konkretes Datum, wann der Kandidat endgültig feststehen soll, gibt es nicht. Was es allerdings schon gibt, sind Präferenzen: Zuletzt äußerte sich nun CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zur Debatte. Geht es nach ihm, so muss die Union den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten aufstellen.

K-Frage in der Union: CDU-Generalsekretär Linnemann möchte Merz als Kanzlerkandidaten sehen

Sein Argument: „Friedrich Merz hat einen Plan“. Dies sagte er gegenüber dem Magazin Stern. „Gerade in einer Krise müssen Sie doch wissen, wohin die Reise gehen soll, wie man dieses Land zusammenhält und nach vorne führt. Friedrich Merz ist der Mann mit dem Plan. Klingt schon wie ein guter Wahlkampfslogan, oder?“, betonte er gegenüber dem Magazin. Dabei ist das wohl nicht ein Gedanke, den er nur in sich trägt, sondern aktiv äußert – auch bei Gesprächen mit Merz selbst. „Friedrich, Du musst das machen“, sage er ihm, wenn er um Rat gefragt werde.

Auf Unterstützung für das Vorhaben hofft Linnemann von der ehemaligen Vorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Einen Bruch mit der Ex-Kanzler darf es Linnemann zufolge nicht geben. „Ich finde es wichtig, dass wir keinen Bruch mit der Vergangenheit haben. Das wäre falsch. Wir leben jetzt nur in einer anderen Zeit“, unterstrich er. Schließlich habe Merkel die CDU geprägt und gehöre zur Partei. „Unter ihr wurde dieses Land gut regiert“, so Linnemann – auch wenn Fehler gemacht worden seien, räumte er ein. „Selbstverständlich“ hoffe er daher auf ihre Hilfe bei der nächsten Wahl.

Vor wenigen Monaten habe er sie getroffen und ein längeres Gespräch mit der Ex-Kanzlerin geführt. „Die Inhalte bleiben vertraulich. Aber ich kann nicht erkennen, dass sie die CDU nicht mehr unterstützen möchte“, erklärte der Generalsekretär dem Stern.

Söder warnt vor früher Diskussion bei K-Frage: „Wer zu früh anläuft, der verschießt“

Mit diesen Aussagen machte Linnemann auch deutlich, dass er gegen eine Kandidatur von CSU-Chef und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist. Der hat bereits mehrmals angegeben, dass er in Bayern bleiben wolle, nicht als Kanzlerkandidat auftreten und von seinem jetzigen Amt aus für die Union arbeiten werde. Dennoch kommt sein Name weiterhin unter den möglichen Kanzlerkandidaten vor.

Im Gegensatz zu Linnemann will der CSU-Chef jedenfalls noch nicht über die K-Frage reden. „Alles zu seiner Zeit. Jetzt steht die K-Frage nicht an. Darin sind Friedrich Merz und ich uns völlig einig“, sagte er der Bild-Zeitung und warnte vor einer Ablenkung durch eine zu frühe Diskussion. Mit dem CDU-Chef habe er ein gutes Verhältnis. „Wir beide verstehen uns so hervorragend, dass wir das gut hinbekommen. Und deshalb ist es wichtig, sich jetzt auch nicht treiben zu lassen. Es ist wie beim Elfmeterschießen: Wer zu früh anläuft, der verschießt“, so Söder.

Der bayerische Ministerpräsident zeigte sich kooperativ. „Selbstverständlich ist der Vorsitzende der größeren Partei unter den Unionsschwestern ein natürlicher Kandidat“, sagte er. Er sei auch „klarer Favorit“, sollte jetzt gewählt werden: „Und ich plädiere ja für eine Neuwahl so schnell wie möglich.“ Bevor es zur Bundestagswahl kommt, stehen aber im Osten noch drei wichtige Landtagswahlen an. In Sachsen liegt die AfD deutlich vor der CDU. (bb)

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