Frankreich - Eltern starten Petition gegen Drag-Queen-Workshop für Kinder, Stadt reagiert
In Frankreich ist eine Debatte über einen Drag-Queen-Workshop für Kinder im Alter von 11 bis 17 Jahren entbrannt. Laut Informationen des „Daily Telegraph“ wird der Kurs von einem Kinderzentrum in der Nähe von Bordeaux veranstaltet und soll Kindern beibringen, sich wie ein Drag-Künstler zu kleiden und aufzutreten. Mit dem Titel „Drag-Kurs, der die Codes bricht“, ermöglicht der Workshop der LGBTQ+-Vereinigung Bordeaux Kindern, die Welt der Drag-Queens zu entdecken und über Geschlechtercodes und Stereotypen zu diskutieren.
Das Angebot stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung. Eine von einem Elternteil der Ortsgruppe Bordeaux der Katholischen Familienverbände gestartete Petition, die eine Absage der Veranstaltung fordert, hat innerhalb kürzester Zeit mehr als 1500 Unterschriften erhalten.
Europa-Abgeordneter kritisiert „gefährliche Woke-Ideologie“
Wie in der Petition vermerkt ist, wird betont, dass es wichtig sei, Kinder einer Vielzahl von Erfahrungen und Ideen auszusetzen, sie aber zugleich vor potenziell unangemessenen Einflüssen zu schützen. Vor allem der frühe Kontakt mit bestimmten Aspekten könne für junge Gemüter verwirrend sein und negative psychologische Folgen haben.
Vertreter konservativer Strömungen zeigten sich besorgt. Virginie Tournay, Sprecherin der Elternvereinigung Parents Vigilant und Mitglied der weit rechten Partei Reconquête, bezeichnete den Kurs laut „Daily Telegraph“ als „Sexualisierung von Kindern“. Auch Jerome Riviere, ein französischer Abgeordneter im Europaparlament, äußerte Kritik und forderte auf X, gegen diese „gefährliche Woke-Ideologie“ vorzugehen.
Die Stadtverwaltung von Mérignac reagierte auf die Beschwerden und betonte, dass Gemeindebildungszentren frei in ihrer Programmgestaltung seien. Der umstrittene Kurs soll demnach Ende des Monats stattfinden.
Drag-Queen-Events auch in Deutschland beliebt
Auch in Deutschland gab es bereits Diskussionen um Drag-Auftritte vor Kindern. Vor allem im Sommer 2023 sorgte eine Lesung für Kinder in München für Demonstrationen und empörte Stimmen von vermeintlich besorgten Eltern.
Bei dem Event lasen eine Drag Queen und ein Drag King Kindern Bücher vor, in denen es um Selbstbestimmung und den Kampf gegen Klischees ging. Vor der Tür der ausverkauften Veranstaltung gab es neben einer kleinen Demonstration der AfD auch hunderte Menschen, die sich für die Lesung einsetzten.