Ex-Trainer des SC Riessersee Kim Collins mit 62 Jahren verstorben

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Collins in seiner Funktion als Trainer hinter der Bande des SC Riessersee. © FOTOPRESS THOMAS SEHR

Kim Collins ist tot. Der ehemalige Trainer des SC Riessersee, der in der Saison 2001/02 das Team Canada als Co-Trainer betreute, verstarb in der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober. „KC“, wie er genannt wurde, wurde 62 Jahre alt. Zuletzt coachte er in der Saison 2022/23 den damaligen Landesligisten ESC Vilshofen.

GAP - Als Spieler war der gebürtige Kanadier ein gefürchteter Verteidiger. „Zu meiner Zeit in Deutschland war er ein harter Abwehrspieler“, sagt beispielsweise Brian Varga. Collins war nach dem College und einer kurzen Zeit in der International Hockey League bei den Fort Wayne Komets in der Saison 1984/85 nach Kempten gekommen und wechselte zur kommenden Spielzeit zum EHC Klostersee, wo er neun Jahre spielte (mit einer Saison Unterbrechung in Miesbach). Außerdem spielte er zehn Spiele für die Augsburger Panther während der DEL-Saison 1995/96, als auch der SC Riessersee in dieser Liga beheimatet war. Für den AEV schoss er zwei Tore und gab zwei Assists. Insgesamt bestritt er in Deutschland 348 Spiele in drei verschiedenen Spielklassen.

Collins beim SCR

1996 wechselte Collins ins Trainerfach, begann seine Karriere gleich als Headcoach beim Deggendorfer SC. Danach war Collins überall dort als Headcoach oder auch als Assistent an der Bande, wo er gebraucht wurde. Er fungierte es Trainer, Chefcoach und Co-Trainer bis er dann 2008 - als Nachfolger von Marcus Bleicher - zum SC Riessersee kam. Neben Johan Strömwall (Trainer bei Zell am See in Österreich und gleichzeitig Co-Trainer der österreichischen Nationalmannschaft) und Gerhard Brunner (Ex-Trainer DEG und Kassel in der DEL) gehörte er damals zu den Favoriten von Geschäftsführer Ralph Bader. Ein Jahr zuvor hatte es bereits lose Kontakte zum SCR gegeben, doch der SCR entschied sich damals noch für Bleicher.

Beim SCR musste er, der einen Einjahresvertrag unterschrieben hatte, im Oktober 2008 gehen. Nach der sechsten Niederlage in Folge war seine Zeit zu Ende. Nach dem 0:8 im Heimspiel gegen den SC Bietigheim-Bissingen stand der SCR auf dem letzten Platz der Tabelle. So bekamen die Weiß-Blauen mit Kapitän Andreas Paderhuben einen neuen Trainer: Gerhard Brunner.

Collins heuerte im Dezember in Schwenningen an und ging zur Saison 2009/10 nach Linz und führte die Stahlstädter in den Play Offs 2010 nach historischem Verlauf bis ins Finale, wo sie gegen Salzburg mit 2:4 nach Spielen unterlagen. Nach der Hauptrunde standen die Black Wings lediglich auf Rang vier. 2011 musste er nach dem Aus im Viertelfinale gehen.
Einmal kehrte er noch in die Schweiz zurück, Zunächst nach Sierre, dann führte er den EHC Visp zum Meistertitel (2014) in der zweithöchsten Schweizer Liga.
Wenige Wochen nach seiner Entlassung in Visp übernahm er das Amt des Cheftrainers beim HC Pustertal in Südtirol und führte die Mannschaft 2017 in das Playoff-Finale der Serie A, wo der HCP Ritten Sport unterlag Gleichzeitig gewann er die Supercoppa Italian.

Seine weitere Laufbahn

Am 20. Juni 2017 gab die DEL2-Mannschaft der Eispiraten Crimmitschau Collins Verpflichtung als Cheftrainer und Sportlichen Leiter in Personalunion bekannt. Mit Collins erreichten die Eispiraten 2018 erstmals nach zehn Jahren das Playoff-Viertelfinale. So kam KC im Frühjahr 2018 mit den Westsachen zurück nach Garmisch-Partenkirchen. Es war eine dramatische Serie, in der seine Mannschaft, die nur Zehnter nach der Vorrunde war, lange an einer Sensation gegen den SC Riessersee schnupperte. Crimmitschau führte in der best-of-seven Serie mit 2:0 und 3:2, ehe sich Toni Söderholms Jungs, die nach Vorrunde den ersten Platz belegt hatten, mit zwei Siegen noch durchsetzten und am Ende bis ins Finale kamen.

Nach einer Niederlagenserie wurde Collings im Januar 2019 entlassen und übernahm wenige Tage später in Deggendorf. Es war eine Rückkehr in die Heimat nach den Spielzeiten 1996/97 und 1997/98, sowie 2011/12. Auch familiär war er mit dem DSC verbunden, seine Frau Petra ist die Schwester von Vorstand Artur Frank, Verteidiger Nico Wolfgramm, der zuletzt in Dingolfing spielte, sein Stiefsohn. So hatte Collins seinen Hauptwohnsitz seit Jahren in Deggendorf, wo er nun auch starb. Seine letzte Profistation war der HC Meran in der Saison 2021/22.

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