Familienärger für Putin: „Geheime“ Tochter soll in Paris arbeiten – und hat ausgerechnet diesen einen Job
Eine uneheliche Tochter des Kreml-Chefs soll in Paris unter falschem Namen leben. Dort kuratiert sie offenbar ausgerechnet Werke, die Kritik Ukraine-Krieg üben.
Moskau/Paris – Weil er in der Öffentlichkeit so gut wie nichts Persönliches von sich preisgibt, ist über das Privatleben von Russlands Machthaber Wladimir Putin nur wenig bekannt. Zwei Töchter, Maria Worontsowa und Katerina Tikhonowa, hat Putin mit seiner Ex-Ehefrau Lyudmila Shkrebnewa – beide sind Ende 30 und werden von ihrem Vater so gut wie nie öffentlich benannt. Daneben soll der Kreml-Chef aber noch ein weiteres, uneheliches Kind haben: die inzwischen 22-jährige Elizaveta Krivonogikh. Sie sei nach einer Affäre Putins mit der ehemaligen Reinigungskraft Swetlana Krivonogikh 2003 zur Welt gekommen, wie russische und ukrainische Medien vor Jahren herausgefunden haben wollen. In der Pariser Kunstszene sorgt Putins angebliche uneheliche Tochter nun für Wirbel: Dort nämlich soll sie unter falschem Namen leben und zwei Kunstgalerien betreuen.
Putins „geheime“ uneheliche Tochter arbeitet offenbar als Kuratorin in zwei Pariser Galerien
Putins angebliche uneheliche Tochter soll in Paris unter dem Namen Luiza Rudnowa leben und dort seit 2020 Kunst- und Kulturmanagement an der Privatuniversität ICART studieren, wie die Ukrainska Pravda im November des Vorjahres (22. November 2024) berichtete. Eine Verbindung Rudnowas, beziehungsweise Krivonogikhs zu Putin war 2020 erstmals ans Licht gekommen, nachdem der unabhängige Nachrichtendienst Proekt eine tiefgreifende Recherche zum plötzlichen Reichtum Swetlana Krivonogikhs angestellt hatte, der sich unmittelbar nach der Geburt ihrer Tochter 2003 einstellte.

Die russische Nachrichtenagentur Agentstvo bestätigte jene Informationen später und berief sich dabei mitunter auf Flugtickets, die auf eine „Elizaveta Olegovna Rudnowa“ ausgestellt waren, die das gleiche Geburtsdatum wie Krivonogikh hat. Agentstvo berichtete auch, dass Krivonogikh‘s neuer Name von dem des Geschäftsmannes Oleg Rudnow, einem 2015 verstorbenen Jugendfreund Putins, abgeleitet worden sei.
Wie nun bekannt wurde, soll Putins uneheliche Tochter aktuell als Kuratorin in zwei Pariser Kunstgalerien tätig sein, in denen sowohl russische als auch ukrainische Künstler ihre Werke ausstellen – und das ausgerechnet mit kritischen Bezügen zum andauernden Ukraine-Krieg, wie der russisch-englischsprachige Nachrichtendienst Meduza nun berichtete. Zuerst aufgefallen war die Nachwuchsgaleristin mit offenbar familiärer Nähe zu Russlands Machthaber der russischen Künstlerin Nastja Rodionowa, die seit Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar 2022 im Exil in Paris lebt.
Wegen Putins Tochter – Russische Künstlerin verzichtet auf Ausstellung ihrer Werke in Paris
Auf Facebook teilte Rodionowa einen Beitrag, demzufolge Rudnowa in den Pariser Kunstgalerien „Studio Albatros“ und der „L Galerie“ angestellt ist, wo sowohl russische als auch ukrainische Künstler ihre Werke mit klaren Botschaften gegen den Krieg ausstellen. Auch die Künstlerin Rodionowa selbst habe ihre Werke dort ausstellen wollen, doch wegen Rudnowa habe sie sich letztendlich dagegen entschieden. Als Grund für den Verzicht teilte Rodionowa mit, sich getäuscht zu fühlen: „Wir müssen wissen, mit wem wir es zu tun haben – und selbst entscheiden, ob wir damit leben können. Meine persönliche Antwort in diesem Fall lautet: Nein“, wird sie von Meduza zitiert.
Auf Nachfrage von Meduza bestätigte der russische Galerist Dmitri Dolinski, dass er Rudnowa seit Oktober 2024 anstellt. Über ihre Herkunft habe er sie aber vorher nichts gefragt, so Dolinski. Letztendlich sei die Herkunft seiner Angestellten für ihn aber auch nicht entscheidend: „Kinder sind nicht verantwortlich für ihre Eltern“, sagte Dolinski dem Nachrichtenportal mit Sitz im lettischen Riga.
Vorgesetzter von Putins „geheimer“ Tochter hält trotz ihres vermeintlichen Familienbezugs an seiner Mitarbeiterin fest
Künstlerin Rodionowa teilt die Meinung des Galeristen nicht. Ihrer Ansicht nach sei Putins offenbar uneheliche Tochter auch Nutznießerin des Kreml-Regimes, denn ihre Mutter Swetlana Krivonogikh war – obwohl sie bis zur Geburt ihrer Tochter als Reibungskraft arbeitete – über Nacht zu großem Reichtum gelangt, unmittelbar nachdem ihre Tochter zur Welt kam. Wie die Bild-Zeitung berichtet, hält sie auch gegenwärtig Anteile der russischen Staatsbank Rossiya, besitzt eine Luxus-Immobilie in Sankt Petersburg und ist auf westlichen Sanktionslisten vertreten.
Für ihren Vorgesetzten Dolinski scheint die mutmaßliche Familienzugehörigkeit seiner Angestellten jedoch auch perspektivisch kein größeres Übel zu sein. Keiner der Künstler, mit denen Dolinski arbeite, besäße den Eindruck, dass Rudnowa „in irgendeiner Weise das russische Regime oder den Krieg unterstützt“, betonte Dolinski gegenüber Meduza. „Sie lebte bei ihrer Mutter und kennt ihren Vater nicht“, führte er aus. Darüber hinaus würde er in rechtliche Schwierigkeiten geraten, wenn er jemandem aufgrund seines familiären Hintergrundes eine Anstellung verweigert, fügte der Galerist hinzu. (fh)