MKS: Welche Symptome es gibt und welche Maßnahmen jetzt wichtig sind

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Auch unsere heimischen Wildarten sind von MKS bedroht: Paarhufer, wie Rehe, können sich mit dem MKS-Virus infizieren und dieses weitertragen. © Jakub Mrocek/Panthermedia

Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche (MKS) ist nach Jahrzehnten erstmals wieder in Deutschland aufgetreten. Neben den Nutztieren wie Rindern und Schweinen sind auch Wildtiere wie Rehe und Hirsche gefährdet, das Virus unbemerkt weiterzuverbreiten. Jäger spielen hier eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung und Eindämmung.

Region - Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist zurück und stellt auch Jäger vor neue Herausforderungen. Nachdem die hochansteckende Tierkrankheit in Deutschland seit Ende der 1980er-Jahre als getilgt galt, wurde sie nun bei drei toten Wasserbüffeln in Hönow (Landkreis Märkisch-Oderland) nachgewiesen. Für Jäger birgt dies besondere Risiken, da das Virus auch Wildtiere wie Rehe und Hirsche befallen kann. Eine frühzeitige Erkennung und Meldung verdächtiger Fälle ist daher von großer Bedeutung.

Gefährdung von Wildtieren

Das MKS-Virus betrifft ausschließlich Paarhufer, darunter Schweine, Rinder und Wildarten wie Rehe und Hirsche. Während die Krankheit für Hunde und Menschen weitgehend ungefährlich ist, überleben betroffene Wildtiere oft geschwächt, können aber noch weite Strecken zurücklegen. Besonders problematisch ist, dass infizierte Tiere damit das Virus unbemerkt weitertragen können, was die Seuchenbekämpfung erschwert.

Ein erhöhtes Risiko besteht durch die extensive Haltung von Wasserbüffeln. Auf Weiden, die Wildtieren zugänglich sind, könnten sich Rehe oder Wildschweine infiziert haben. Jäger spielen deshalb eine Schlüsselrolle bei der Eindämmung des Ausbruchs.

Wie erkennen Jäger MKS?

Erkrankte Tiere zeigen typische Symptome wie Blasenbildung und Entzündungen im Bereich der Hufe (jagdlich: Schalen), der Zungen (Lecker) und des Rachenraums. Jäger sollten daher jedes erlegte Wildtier genau auf diese Anzeichen untersuchen. Auffälliges Verhalten, wie reduzierte Futteraufnahme oder Apathie, kann ebenfalls ein Hinweis sein. Sollten Veränderungen festgestellt werden, ist umgehend die Veterinärbehörde zu informieren.

Hintergrund des aktuellen Ausbruchs

Laut Friedrich-Löffler-Institut (FLI) handelt es sich um den Serotyp O, der normalerweise im Nahen Osten und in Asien verbreitet ist. Wie das Virus nach Deutschland gelangte, ist bisher unklar.

Inzwischen wurden strikte Maßnahmen ergriffen: Der betroffene Wasserbüffelbestand sowie ein benachbarter Schweinebestand wurden bereits gekeult. Rund um den Ausbruchsherd sind ein drei Kilometer großer Sperrbezirk und eine zehn Kilometer umfassende Überwachungszone eingerichtet worden. Viehverkehr und der Handel mit Milchprodukten sind dort stark eingeschränkt oder verboten.

Impfstoffproduktion angelaufen

Dank der schnellen Identifizierung des Serotyps durch das FLI wird derzeit ein spezifischer Impfstoff produziert. Dieser soll innerhalb weniger Tage verfügbar sein, um angrenzende Nutztierbestände zu immunisieren. Eine erste Testreihe ergab bisher keine weiteren Infektionen in einem Umkreis von einem Kilometer, was auf einen isolierten Ausbruch hindeutet.

Für große Aufregung sorgte vergangene Woche die Information, dass im Nachbarlandkreis Barnim ein weiterer Verdachtsfall der Maul- und Klauenseuche geprüft wird. In einem kleinen Ziegenbestand, zehn Kilometer nordöstlich von Hönow, zeigten vier Tieren entsprechende Symptome und wurden vorsorglich gekeult. Nachdem eine erste Untersuchung der entnommenen Proben keinen eindeutigen Befund ergeben hat, wurden die Proben zur weiteren Abklärung an das FLI geschickt. Inzwischen ist bekannt, dass sich der Verdacht auf einen weiteren MKS-Fall nicht bestätigt hat. Somit gibt es keinen weiteren Ausbruch der MKS und auch keine weitere Ausbreitung dieser Tierseuche, wie das Brandenburgische Landwirtschaftsministerium in einer Presseinformation mitteilt.

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