Ein Grundstück steht zur Verfügung: Neuer Vorstoß für Tierheim

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Die Auffangstation bei Überacker. © Stempniak (Archiv)

Auf einem Maisacher Grundstück könnte ein Tierheim entstehen. Aber nur, wenn alle Kommunen mitzahlen. Und Bürger Geld spenden.

Maisach - Seit Jahren wird im Landkreis über die Unterbringung von Fundtieren und die Finanzierung dieser Aufgabe diskutiert. Bisher ohne Lösung. Nach wie vor kümmern sich Ehrenamtliche um ausgesetzte Tiere, teils mit Zuschüssen aus dem Tierschutzfonds des Landkreises. Doch das Geld reicht nicht, zudem ist die Auffangstation in Überacker voll.

Zuletzt hatte die Verwaltung im Landratsamt offiziell festgestellt, dass der Landkreis nicht zuständig sei für die Unterbringung von Fundtieren. Wohl aber die Kommunen: Für die ist es eine Pflichtaufgabe. Damit ging das Thema zurück an Städte und Gemeinden. Diese sollten sich einigen, einen Zweckverband gründen und als Träger eines Tierheims einen Tierschutzverein suchen, hieß es von der Behörde. Dieser Prozess wird nun zumindest gestartet.

Neben der Auffangstation

Im Maisacher Gemeinderat nannte Rathauschef Hans Seidl (CSU), zugleich Sprecher der Bürgermeister im Landkreis, ein Grundstück der Gemeinde (6000 Quadratmeter) neben der jetzigen Auffangstation. Dort könnte ein Tierheim gebaut werden. Der Gemeinderat habe nicht öffentlich beschlossen, das Areal auf Basis des Erbbaurechts zur Verfügung zu stellen. Die Erschließung (Strom, Wasser, Kanal) sei gesichert, weil dort ein ehemaliges Wasserhaus der Altgemeinde Überacker steht. Wasserwirtschafts-, Straßenbau- und Landratsamt würden keine grundsätzlichen Probleme an diesem Standort sehen. Seidl betonte, dass das Areal nicht im Überschwemmungsgebiet liege.

Die Kosten

Jetzt müssen alle 23 Kommunen des Landkreises das Geld aufbringen. Seidl schätzt die Baukosten auf rund 1,6 Millionen Euro. Seine Vorstellung ist, dass die Kommunen zusammen eine Million Euro einbringen. Doch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen müssten auch die Bürger ihre Solidarität zeigen: mit 500 000 Euro. Der laufende Betrieb könne aus dem Tierschutzfonds finanziert werden.

Ziel sei, dass die Kommunen eine Zweckvereinbarung schließen. Bevor alle Gemeinde- und Stadträte angefragt werden, will Seidl das Thema in kleinerem Kreis klären. Es habe eine Videokonferenz gegeben mit denjenigen, die sich im Kreistag für eine Lösung eingesetzt hatten: seinen Bürgermeisterkollegen Peter Münster (Eichenau), Andreas Magg (Olching), Christian Götz (Fürstenfeldbruck), Josef Heckl (Mammendorf), Ingrid Jaschke (Grünen-Sprecherin im Kreistag) und Sandra Meissner (FW-Sprecherin im Kreistag). Meissner hatte ihn als Bürgermeistersprecher gebeten, sich des Themas anzunehmen.

Die Teilnehmer der Konferenz sollen jetzt in ihren Stadt-/Gemeinderäten vorfühlen, ob ihre Kommune bei Zweckvereinbarung und Tierheimbau dabei ist. Der Maisacher Gemeinderat stimmte jedenfalls zu. Einig war man sich, dass alle Kommunen mitmachen müssten.

Reaktionen

Josef Huber (FW) schlug vor, auf Rückmeldungen zu warten – „bevor wir als Maisach wieder den Vorreiter machen“. Seidl entgegnete, der Gemeinderat solle mit gutem Beispiel vorangehen. Man habe das Thema im Landkreis „politisch versäumt, seit 30 Jahren ist nichts passiert“. Rathaus-Amtsleiter Peter Eberlein fügte hinzu: „Wenn einer auf den anderen wartet, kommen wir nicht weiter.“ Auf das Ja aus Maisach muss nun die Zustimmung aus den Stadt- und Gemeinderäten Fürstenfeldbruck, Olching, Eichenau und Mammendorf folgen. Nur wenn sich dieser innere Kreis einig ist, will man an die übrigen Kommunen herantreten. Falls nicht, ist das Projekt gescheitert.

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