Neue Zahlen zur Rente: So viel Pension bekommen Beamte im Vergleich zu Rentnern

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Das Arbeitsministerium hat aktuelle Zahlen zur Alterssicherung im vergangenen Jahr veröffentlicht. Erläutert werden darin auch die Ruhegehälter der Staatsdiener 2023.

Berlin – Es ist in Deutschland ein Thema mit viel Konfliktpotenzial: die unterschiedlichen Altersbezüge von Rentner und Rentnerinnen und den der Pensionierten. Letztere erhalten nach einem Berufsleben als Beamte ein Ruhegehalt, keine Rente. Da sie nach ganz anderen Parametern festgelegt wird als die gesetzliche Rente, fallen die Pensionen in der Regel höher aus als die Renten. Das sorgt nicht selten für Unmut, da es das Bild der Solidargemeinschaft stört.

Netto-Renten 2023: So viel Geld haben Rentner im Monat bekommen

Am 13. November hat die Bundesregierung den aktuellen Alterssicherungsbericht für 2023 veröffentlicht. Darin werden alle aktuellen Zahlen zu den Renten und den Pensionen im vergangenen Jahr gelistet. So erhielten Rentner und Rentnerinnen zum 31.12.2023 folgende Netto-Renten im Schnitt:

  • Männer: 1338 Euro im Monat
  • Frauen: 900 Euro im Monat
  • Beide Geschlechter im Schnitt: 1093 Euro im Monat

Wichtig zu wissen: Dies sind nur Durchschnittsbeträge, im Einzelfall können sie höher oder niedriger ausfallen. Die Höhe der Rente kommt auf die Dauer und die Höhe der eingezahlten Beträge über das Arbeitsleben an. Die Höhe der Rente sagt darüber hinaus nichts über das Haushaltseinkommen oder das Vermögen aus. Eine niedrige Rente bedeutet also nicht zwangsläufig, dass die Person auch arm oder armutsgefährdet ist. Und es gibt natürlich auch Rentner und Rentnerinnen, die später im Leben verbeamtet wurden und beides beziehen, also sowohl eine Rente als auch eine Pension.

So viel Pension haben Beamte 2023 im Schnitt erhalten

Laut Alterssicherungsbericht haben Verbeamtete des Bundes im Januar 2023 folgende durchschnittliche Brutto-Pensionen erhalten:

  • Beamte und Richter: 3480 Euro im Monat
  • Beamtinnen und Richterinnen: 2980 Euro im Monat
  • Beschäftigte der Bundeseisenbahn: 2620 Euro im Monat (Männer); 2420 Euro im Monat (Frauen)
  • Postnachfolgeunternehmen: 2540 Euro im Monat (Männer); 2170 Euro im Monat (Frauen)
  • Übrige Bundesbereiche: 3540 Euro im Monat (Männer); 2750 Euro im Monat (Frauen)
Hand mit Euro-Scheinen
Wie geht es Senioren in Deutschland finanziell wirklich? © Guido Schiefer/Imago

Anders vergütet werden Beamte und Beamtinnen auf Landesebene. Wer zum Beispiel als verbeamtete Lehrerin in Brandenburg tätig ist, wird auch vom Land Brandenburg bezahlt. Die Landesbeamten haben zum Januar 2023 folgende Brutto-Pensionen erhalten:

  • Landesbeamte: 3820 Euro im Monat
  • Landesbeamtinnen: 3150 Euro im Monat
  • Kommunaler Bereich: 3690 Euro im Monat (Männer); 2940 Euro im Monat (Frauen)
  • Beamte in der Sozialversicherung: 3440 Euro im Monat (Männer); 2790 Euro im Monat (Frauen)

Rentner haben meistens weitere Einkünfte: So hoch war das Haushaltseinkommen der Senioren

Im Alterssicherungsbericht sind auch die Haushaltseinkommen aller Personen über 65 Jahre erfasst – völlig unabhängig davon, ob sie eine gesetzliche Rente, ein Ruhegehalt oder keines von beidem beziehen. Erfasst wurden beispielsweise Kapitalerträge, Mieteinkünfte, Renten aus Lebensversicherungen oder Betriebsrenten sowie auch staatliche Leistungen wie Wohngeld. Demnach haben Senioren über 65 Jahre folgende Nettoeinkommen im Monat im vergangenen Jahr bezogen:

  • Paare: 3759 Euro im Monat
  • Alleinstehende Männer: 2213 Euro im Monat
  • Alleinstehende Frauen: 1858 Euro im Monat

Dem Bericht zufolge beziehen die meisten Menschen über 65 Jahre neben Renten und/oder Pensionen ein weiteres Einkommen: 62 Prozent der Paare und 46 Prozent der Alleinstehenden haben ein weiteres Einkommen. Einige Personen (fast 350.000 im Jahr 2023) arbeiten auch nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiter. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Spaß an der Arbeit (27 Prozent), Kontakt zu anderen (21 Prozent), eine Aufgabe haben wollen (21 Prozent) oder sich mehr leisten wollen (13 Prozent). 14 Prozent der arbeitenden Senioren sehen sich aus finanziellen Gründen zur Arbeit gezwungen.

Damit zeigt sich durchaus ein gemischtes Bild der finanziellen Situation von Senioren und Seniorinnen. Während die Ruhegehälter von Verbeamteten nach wie vor deutlich höher als gesetzliche Renten liegen, zeigt das Bild der Gesamteinkommen von Menschen über 65 Jahren, dass die meisten Menschen ohnehin nicht allein auf ihre Rente angewiesen sind.

Auch interessant

Kommentare