Harris will Trump im Wahlkampf-Endspurt mit emotionalem Thema schlagen

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Bis zur US-Wahl sind es noch wenige Wochen, die letzte Phase des Wahlkampfs steht an. Harris will Trump mit einem emotionalen Thema hinter sich lassen.

Washington – Laut Umfragen zur US-Wahl am 5. November 2024 wird es zwischen Donald Trump (Republikaner) und Kamala Harris (Demokraten) ein knappes Rennen. Die letzten Wochen des Wahlkampfs sind besonders wichtig: Die Kandidaten können noch einmal die wichtigsten Themen nach vorne bringen, von denen sie glauben, bei den Wählerinnen und Wähler punkten zu können.

Nach einem Bericht der New York Times deutete Kamala Harris jetzt bei einem Wahlkampfauftritt in Wisconsin an, welchen Schlachtplan sie hegt, um Donald Trump auf den letzten Metern vor der US-Wahl zu schlagen.

USA: Harris setzt auf das Thema Abtreibung in den letzten Wochen des US-Wahlkampfs

Kamala Harris will sich demnach in den letzten Wochen des Wahlkampfs auf die ihrer Ansicht nach lebensbedrohlichen Risiken eines Abtreibungsverbotes konzentrieren. Die Vize-Präsidentin machte noch einmal klar. dass ihr das Thema Abreibung und die reproduktiven Rechte der Frauen sehr am Herzen lägen.

Harris erzählte sie im Bundesstaat Wisconsin, einem wichtigen Swing State, von ihrem Besuch bei der Familie einer Frau aus Georgia. Die Frau sei an einer Sepsis gestorben, nachdem sie mehr als 20 Stunden auf die medizinische Behandlung einer unvollständigen medikamentösen Abtreibung gewartet hatte. „Sie war eine lebhafte 28-Jährige“, sagte Harris. „Ihr Name war Amber Nicole Thurman, und ich habe ihrer Mutter versprochen, ihren Namen jedes Mal zu sagen.“

Kamala Harris bei einem Wahlkampfauftritt beim „Congressional Hispanic Caucus Institute“ in Washington am 18. September.
Kamala Harris bei einem Wahlkampfauftritt. © IMAGO/Lenin Nolly

US-Wahl: Abtreibungsgesetz – Trump hat eine „Gesundheitskrise“ verursacht

Auch in Atlanta verurteilte Harris in einer Rede den Tod der beiden Frauen. Sie sagte, Trump habe eine „Gesundheitskrise“ verursacht. Außerdem unterstellte sie ihm, dass er dafür verantwortlich sei, dass Frauen das Gefühl gegeben werde „als seien sie Kriminelle“.

Zum Hintergrund: Harris ist zuvor nach Georgia gereist, wo zwei Frauen, Candi Miller und Amber Nicole Thurman aufgrund des Gesetzes in Georgia starben. Es stellte sich heraus, dass ihr Tod hätte verhindert werden können.

Der Grund dafür sei: Verzögerungen bei der medizinischen Versorgung aufgrund staatlicher Abtreibungsbeschränkungen. Laut ProPublica nahm die schwangere Thurman Abtreibungspillen, schied aber nicht das gesamte fötale Gewebe aus ihrem Körper aus – eine seltene Komplikation. Sie habe einen routinemäßigen Eingriff benötigt, um das Gewebe zu entfernen, doch dieser Eingriff habe in Georgia inzwischen als Straftat gegolten. ProPublica berichtete, die Ärzte hätten beobachtet, „wie sich ihre Infektion ausbreitete, ihr Blutdruck sank und ihre Organe zu versagen begannen“.

Nach Nominierung dreier Richter durch Trump änderte sich viel im US-Abtreibungsrecht

Trump erinnert erzkonservative Anhänger immer wieder daran, dass die von ihm vorgenommene Nominierung dreier konservativer Richter für den Supreme Court nach 50 Jahren die Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung in den USA herbeiführte. Nun will er die diesbezüglichen Regelungen den einzelnen US-Bundesstaaten überlassen. Viele davon haben nach der Supreme-Court-Entscheidung das Abtreibungsrecht erheblich verschärft.i

Im Kampf um Wählerstimmen und angesichts teils schlechter Umfrage-Werte setzt Trump jetzt auch auf antisemitische Stereotypen. (jal)

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