Vor Wahlen in Kanada: Trump bekräftigt Einverleibungs-Phantasien
US-Präsident Donald Trump sprach erneut davon, Kanada zum 51. Bundesstaat der USA machen zu wollen. Der Partei von Amtsinhaber Carney scheint die krude Forderung Aufwind zu geben.
Washington, D.C. – Es ist nicht das erste Mal, dass US-Präsident Donald Trump mit dem Gedanken kokettiert, sich - und damit den USA - Kanada einzuverleiben. Im Februar dieses Jahres schrieb Trump auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social, Kanada solle „unser geschätzter 51. Bundesstaat“ werden. Nun wiederholte der US-Präsident seine Forderung in einem Interview mit dem Time-Magazin. Die kanadische Regierung hatte Trumps Avancen zuvor eine deutliche Absage erteilt.
Im Time-Interview wird Trump von einem Journalisten gefragt, ob er mit seinen wiederholten Äußerungen in Richtung Kanada „ein bisschen herumgealbert“ haben könnte. Trump antwortet: „Nein, das stimmt nicht.“ Er mache dabei keine Späße. Und weiter: „Kanada ist ein interessanter Fall.“
Vor Parlamentswahl in Kanada: USA brauche laut Trump „nichts aus Kanada“
Trump wiederholte im Anschluss, dass die USA wegen des Handelsdefizits Geld an Kanada verlieren würde und dass es für die USA keine Notwendigkeit gebe, kanadische Produkte zu importieren. „Wir kümmern uns um ihr Militär. Wir kümmern uns um jeden Aspekt ihres Lebens, und wir brauchen sie nicht, um Autos für uns zu bauen“, sagte Trump gegenüber Time.
„Tatsächlich wollen wir nicht, dass sie Autos für uns bauen. Wir wollen unsere eigenen Autos herstellen.“ Auch bräuchten die USA das kanadische Holz und deren Energie nicht. „Wir brauchen nichts aus Kanada.“ Die einzige Möglichkeit, wie die Beziehungen zwischen den Ländern wieder besser werden könnten, sei, dass Kanada ein Bundesstaat der USA werde.
Wahlen in Kanada: Trump will Land zum 51. Bundesstaat machen
Immer wieder machte Trump seinen Wunsch öffentlich, wonach Kanada Teil der USA werden solle. Unter anderem stellte er den Grenzverlauf zwischen den beiden Ländern als willkürlich dar. Den ehemaligen Premierminister Justin Trudeau tat er spöttisch als Gouverneur ab. Trudeau selbst und auch sein Nachfolger, Mark Carney, schlossen Trumps Vorhaben entschieden aus.
Am 28. April finden in Kanada Parlamentswahlen statt. Carney hatte die ursprünglich für Oktober geplanten Wahlen vorgezogen. Zuletzt legte seine Partei, die Liberalen, in den Umfragen wieder deutlich zu. Als einer der Gründe hierfür wird Trumps aggressive Zollpolitik gegenüber den nördlichen Nachbarn angesehen.
Der US-Präsident hatte es dabei in den vergangenen Monaten nicht nur auf Kanada abgesehen. Trump sprach in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder davon, Grönland den USA anzuschließen. Grönland ist ein autonomes Territorium, das offiziell zu Dänemark gehört. Die dänische Regierung hat sich ähnlich wie die kanadische entschieden gegen diese Idee gestellt. Trump hingegen will das nicht akzeptieren. Gegenüber Time sagte er, Grönland würde es unter US-Führung „sehr gut gehen“ und schloss an: „Ich denke, es sich wichtig für uns für die nationale Sicherheit und sogar für die internationale Sicherheit.“ (fmü)