Tausende Jobs in Gefahr: Globaler Autozulieferer vor massivem Stellenabbau in Bayern
Beim Autozulieferer ZF droht am Standort Schweinfurt ein heftiger Kahlschlag. Bis zu 4000 Stellen könnten abgebaut werden.
Schweinfurt – Der Autozulieferer ZF, für den weltweit rund 160.000 Menschen arbeiten, macht schwere Zeiten durch. Laut BR belaufen sich die Schulden des global agierenden Unternehmens auf mehr als zehn Milliarden Euro. Vor allem die Gesamtlage des Marktes, mit dem auch viele weitere Autozulieferer zu kämpfen haben, mache ZF zu schaffen. Daher arbeitet der Autozulieferer aktuell daran, wieder profitabler zu werden. Dies zieht auch einen teils massiven Stellenabbau nach sich.
Massiver Personalabbau in Bayern: ZF will in Schweinfurt bis zu 4000 Stellen streichen
„Performance Programme“, „Restrukturierungskurs“, „umfassendster Umbau seiner Geschichte“ – in den Pressemitteilungen wählt ZF verschiedenste Umschreibungen. Für die Mitarbeiter an den vielen Standorten des Autozulieferers bedeuten sie aber vor allem eines: Angst vor dem Jobverlust.
Das ist laut einer Pressemitteilung des Unternehmens aus dem Juli auch der Führungsetage bewusst, bei der Vorlage der Finanzkennzahlen für das erste Halbjahr 2025 sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Klein: „Wir sind uns im Klaren, dass wir dabei den Menschen bei ZF viel abverlangen. Wir handeln mit großer Verantwortung und so sozialverträglich wie möglich. Klar ist aber auch, dass sich unsere Industrie in einer historisch schwierigen Lage befindet, die unseren Turnaround erschwert.“

Für die 8.600 Menschen, die am Standort Schweinfurt für ZF unterstreichen diese Aussagen die Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz. Laut BR verhandelt ZF aktuell mit der IG Metall und dem Betriebsrat darüber, wie viele Stellen konkret abgebaut werden. Der Gesamtbetriebsrat geht laut BR von einem Kahlschlag aus, befürchtet, dass drei- bis viertausend Stellen abgebaut werden könnten.
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Tausende Stellen in Bayern in Gefahr: Kahlschlag bei Autozulieferer
Konkretere Aussagen sind aktuell scheinbar nicht möglich. Oliver Moll, der Betriebsratsvorsitzende von ZF in Schweinfurt, sagte Ende Juli gegenüber dem BR, dass man davon ausgehe, dass wohl bis 2030 mindestens 800, maximal 4000 Stellen abgebaut werden.
Unter der Belegschaft sorgen diese Szenarien für Angst. In Schweinfurt, doch auch an anderen Standorten, gibt es Proteste. Denn auch dort sind Arbeitsplätze in Gefahr. In Nürnberg zum Beispiel sollen die Stellen von 1000 auf 300 reduziert werden, berichtet der BR, in Auerbach trifft es womöglich rund 1500, in Thyrnau rund 650 und in Bayreuth rund 250 Jobs.
Wie genau es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ZF weitergeht, wird die nahe Zukunft zeigen. Zumindest für Klein steht fest: „Damit ist ZF auf einem zwar schwierigen, aber erkennbar richtigen Weg.“ (fhz)