Milliarden-Boot aus Österreich mit allerlei Schnickschnack schockiert Normalverdiener: „Die Menschheit spinnt“

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Was würden Sie mit zwei Milliarden Euro machen? Vielleicht ein U-Boot kaufen? Es gibt eins mit reichlich Schnickschnack – Normalverdiener lachen nur.

Graz – Das dreizehnte Monatsgehalt ist auch nicht jedem Arbeitnehmer vergönnt, doch wer sich über das Weihnachtsgeld freuen kann, darf sich den einen oder anderen Wunsch erfüllen, der anders nicht möglich gewesen wäre. Ob allerdings irgendwann einmal ein U-Boot ganz oben auf der Liste steht, bleibt zweifelhaft, vor allem, wenn es sich um eins für zwei Milliarden Euro handelt. Ja, richtig gelesen: 2.000.000.000 Euro für eine tauchfähige Superyacht.

Bei Superreichen-U-Boot mit allerhand Schnickschnack geht es nicht „nur um die Länge, Leistung oder Design“

Im Architektur-Magazin Dezeen ist am 14. Februar ein Bericht über die Firma Migaloo aus Graz (Österreich) erschienen. Dort wird mit der Superyacht für Superreiche geworden. Und die Superlative hören auch nicht auf. 165 Meter lang soll die Migaloo M5 sein. Auf den designeten Bildern nahezu unvorstellbar, dass sowas jemals zu Wasser gelassen werden kann. Doch das U-Boot kann nicht nur zu Wasser gelassen werden, sondern auch 250 Meter tief tauchen.

„Die Bedürfnisse von Superyachtbesitzern an ihre Schiffe sind komplexer denn je“, sagt CEO und Chef-Designer Christian Gumpold und meinte: „Es geht nicht nur um die Länge, Leistung oder Design. Besitzer wollen Privatsphäre, Sicherheit und Schutz für sich, ihre Gäste und ihre Wertgegenstände, oder einzigartige Erlebnisse, auch naturwissenschaftliche Wünsche, bis hin zur größtmöglichen Exklusivität.“

Im vergangenen Jahr wurde ein paar Superreichen bei einem Tauchgang in einer Kapsel zur Titanic auch ein einzigartiges Erlebnis versprochen, welches unglücklicherweise in einem tödlichen Drama endete. Bei der Migaloo M5 kann sich der Besitzer auf typische Luxusgegenstände wie ein Heilpad, einen Swimming Pool, ein Fitnessstudio oder ein Kino freuen. Die Firma nimmt Bestellungen im Wert von zwei Milliarden Dollar an, obwohl es noch keinen Prototypen gibt.

„Die Menschheit spinnt“: Superreichen-Boot erntet massenhaft Kritik bei Normalverdienern

Über Wasser kann das 23 Meter breite Boot eine Geschwindigkeit von 37 km/h zurücklegen, unter Wasser fast 23. Umgerechnet sind das 20 Knoten in der Spitze. Mit modernster Technik und der Möglichkeit zu extra kleinen U-Booten kann das Schiff den Vorlieben des künftigen Besitzers angepasst werden. Die überwiegend weiße Farbe rührt daher, dass der Name Migaloo einem seltenen Albinowal von der Küste Australiens nachempfunden sei und sich von anderen U-Booten abheben soll. Ein großer Salon, ein DJ-Pult, eine Kunstausstellung, dazu viele Lounges und Sitzecken wie auch ein Kinderspielzimmer oder private Ankleidezimmer sind da selbstverständlich.

Natürlich halten viele Leser mit ihrer Kritik nicht hinterm Berg. Alle News-Seiten oder auch Dezeen sehen solche Anschaffungen kritisch: „Ihr hättet ja mal darauf aufmerksam machen können, wie schädlich so ein Schiff für die Umwelt ist.“ In der Tat verursachen große Wassergefährte wie auch Kreuzfahrtschiffe tonnenweise CO2-, Feinstaub- und Stickoxid-Emissionen. Auf der News-Seite 20min.ch meint ein User: „Die Reichen zahlen zu wenig Steuern.“ Die Steuerabgaben der Reichen rücken immer wieder in den Fokus, wenn es um die Umverteilung und Armut in den Ländern geht.

Ein anderer Leser bringt es auf den Punkt: „Die Menschheit spinnt.“ Für viele bleibt das U-Boot nur Utopie. „Das ist genau das, was die Welt jetzt braucht“, witzelt einer ironisch unter dem Beitrag auf der Architekturseite, woraufhin sich ein anderer fragt: „Wie traurig ist voll die Tanzfläche auf dem Ding?“ Ein weiterer Leser fühlt sich „angewidert“: „Die Superreichen haben kein Verständnis für die Umweltkatastrophe.“ Bis zur ersten Fahrt mit einem solchen Boot fließt wohl noch einiges Gletscherwasser die Arktis herunter. (ank)

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