Ansage an Trump: Dänemarks Regierungschefin Frederiksen reist nach Grönland – kritische Reaktionen

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Grönland kommt nicht zur Ruhe. Mette Frederiksen besucht die Insel, um den Zusammenhalt mit Dänemark zu stärken – und auf Trumps Besitzansprüche zu reagieren.

Kopenhagen/Nuuk – Der Besuch der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Grönland erfolgt zu einem aufsehenerregenden Zeitpunkt. Hintergrund des dreitägigen Besuchs von Mittwoch bis Freitag sind die umstrittenen Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der wiederholt die Übernahme Grönlands durch die Vereinigten Staaten gefordert hatte. Diese Forderungen haben sowohl in Dänemark als auch in Grönland erheblichen politischen Druck erzeugt – die Nerven liegen blank.

Besuch von Mette Frederiksen in Grönland: Gegenpol zu Trumps vermeintlichen Besitzansprüchen

Mette Frederiksen hat klar gemacht, dass sie mit ihrem Besuch die Einheit und den Zusammenhalt zwischen Dänemark und Grönland stärken möchte. Ein wichtiges Gesprächsthema wird die künftige Zusammenarbeit mit dem neuen grönländischen Regierungschef Jens-Frederik Nielsen sein. Frederiksen betonte vor ihrer Abreise, dass sie tiefsten Respekt vor der grönländischen Politik und der Art und Weise habe, wie diese mit dem Druck von außen umgeht. Aktuell hat Trump im Grönland-Streit sogar mit Militär gedroht.

Erst kürzlich hatte US-Vizepräsident J.D. Vance die Insel besucht, um die vermeintlichen amerikanischen Besitzansprüche zu unterstreichen. Sein Aufenthalt beschränkte sich auf den US-Militärstützpunkt Pituffik im Norden Grönlands, was in beiden Ländern für Irritationen sorgte. Mittlerweile ist durch Aussagen von Trump und Vance der wahre Zweck des Grönland-Trips klar. In diesem Kontext ist Frederiksens Besuch als Zeichen der Einheit zwischen Dänemark und Grönland zu verstehen.

Nach Vance-Reise nach Grönland: Gemischte Reaktionen auf Frederiksens Besuch

Die Reaktionen auf Frederiksens Besuch sind in der grönländischen Politik jedoch gemischt. Die alte und neue Außenbeauftragte Vivian Motzfeldt kritisierte den Zeitpunkt des Besuchs, da die neue Regierung noch nicht offiziell im Amt sei. Jens-Frederik Nielsen hingegen zeigte sich erfreut über die bevorstehende Visite und betonte, dass die Kritik nicht die Haltung seiner künftigen Regierung widerspiegele.

Mette Frederiksen besucht Grönland, um die Beziehungen zu stärken – Donald Trump erhebt Ansprüche auf die Insel. © IMAGO (2) / IPON / ABACAPRESS

Grönland ist nicht nur aufgrund seiner Rohstoffvorkommen von strategischer Bedeutung, sondern auch wegen seiner geopolitischen Lage in der Arktis. Dänemark und Grönland haben die Besitzansprüche von Trump entschieden zurückgewiesen. Jens-Frederik Nielsen, der für einen moderaten Unabhängigkeitskurs eintritt, machte klar: „Die USA bekommen Grönland nicht. Wir bestimmen selbst über unsere Zukunft.“

Frederiksens Reise dient auch dazu, den Kurs Dänemarks mit der neuen grönländischen Regierung abzustimmen. Die formale Bestätigung von Nielsens Regierung steht noch aus, was einige Politiker kritisch sehen. Dennoch gilt die Bestätigung im Parlament als Formsache. Doch Trump überschattet die kommende Grönland-Kommunalwahl.

Grönlands Zukunft: Unabhängigkeitspläne von Arktis-Spannungen überschattet

Jens-Frederik Nielsen plant einen moderaten Unabhängigkeitskurs für Grönland, der die Beziehungen zu Dänemark und den USA neu definieren könnte. Die geopolitischen Spannungen in der Arktis machen eine enge Abstimmung zwischen Dänemark und Grönland wichtiger denn je. Frederiksens Besuch erfolgt übrigens unmittelbar nach dem „Tag der Befreiung“ in den USA, die Trumps Zölle zurück in die 1930er katapultiert.

Auch interessant

Kommentare