Bedienung erzählt vom Gaufest in Miesbach: „Die Zusammenarbeit ist Wahnsinn“

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Wir waren dabei: Erinnerungsfoto der Bedienungen vom Gaufest 2025 in Miesbach. © privat

Das Gaufest des Miesbacher Trachtenvereins war nicht nur eine gelungene Veranstaltung für das Brauchtum, sondern auch eine logistische Meisterleistung. Immerhin galt es, 5400 Gäste im Bierzelt schnell mit Essen und Getränken zu versorgen.

Während die Trachtengesellschaft ihr Hochfest des Brauchtums gemütlich bei Hendl und Bier verbrachte und die Gelegenheit zum Ratschen nutzte, hatten die Bedienungen im Zelt alle Hände voll zu tun – im wahrsten Sinn. Wir fragten die Miesbacher Stadträtin Aline Brunner (33), die früher als Wirtin das „Stadtplatz 13“ in der Kreisstadt führte und heute als Bürokraft arbeitet, warum es sie immer noch reizt, bei großen Festen zu bedienen.

Frau Brunner, das Gaufest in Miesbach ist überstanden. Wie war es für Sie als Bedienung? Jede Menge Arbeit, oder?

Jede Menge Arbeit, aber es macht trotzdem Spaß. Was auch daran liegt, dass wir bei den Gaufesten ein eingespieltes Team sind.

Wie viele Bedienungen waren denn im Einsatz?

Insgesamt waren wir 69. Alle aus dem Unter- und dem Oberland – von Brannenburg über Bayrischzell bis nach Miesbach. Zu 70 oder 80 Prozent ist es bei den Gaufesten hier immer dieselbe Mannschaft. Die Bedienungschefinnen mobilisieren ihre Teams, und dann geht es los.

Das wievielte Gaufest war es für Sie?

Das sechste insgesamt und heuer das Zweite. Denn ich war auch beim Gaufest in Brannenburg dabei.

Was reizt am Bedienen bei einer Großveranstaltung?

Es ist einfach etwas Besonderes, wenn so viele Bedienungen und Kellner zusammenarbeiten. Es ist ein tolles Teamgefühl – das ist der Wahnsinn. Ich meine, da kommen 5400 Gäste und wollen zeitgleich etwas zum Essen und zum Trinken. Das ist eine Herausforderung für alle. Jeder packt an – das ist der Kick. Es macht richtig Spaß. Wobei man die Teams in der Küche und im Schankbereich nicht vergessen darf. Die sind unglaublich gut.

Was war Ihre Aufgabe: Teller oder Maßkrüge?

Ich war beim Essen eingeteilt. Aber ich war dabei mit einem Sarg unterwegs.

Ein Sarg?

So nennen wir den Behälter, in den 20 Teller passen und den zwei Männer tragen. Ich muss dann nur noch verkaufen – Schweinsbraten, Hendl oder Kasspatzen. Pro Reihe sind zwei Bedienungen für die Getränke eingeteilt und eine fürs Essen. Das sind etwa 22 Tische mit je acht oder neun Personen. Und das schaffen wir in rund 45 Minuten.

Wie lange dauerte Ihr Arbeitstag?

Von 7.30 bis 15 Uhr. Die nächste Gruppe war um 17 Uhr fertig, und der Rest gegen 23 Uhr.

Ungewöhlich war ja der Gottesdienst im Bierzelt. Ein Problem fürs Team?

Natürlich ist es für uns entspannter, wenn der Gottesdienst draußen gefeiert wird, da wir so sehr leise arbeiten müssen. Aber immerhin hat der Festzug geklappt. Da hatten wir dann Zeit, alles herzurichten, dass alles passt, wenn die Gäste wieder ins Zelt zurückkommen.

Was braucht eine gute Bedienung?

Rechnen muss man können, dazu braucht man Kraft und Ausdauer. Dazu muss man freundlich sein und Spaß haben an der Arbeit.

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