Dank Gesetzeslücke: Mann lebt fünf Jahre kostenlos in Hotel in New York

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Ein 48-Jähriger lebt mehrere Jahre umsonst in einem berühmten Hotel in New York. Er nutzte ein gesetzliches Schlupfloch. Doch jetzt läuft die Sache gewaltig schief.

New York – Das Leben in New York ist teuer. Die Metropole am Hudson River in den USA zählt schließlich zu den teuersten Städten weltweit. Selbst für kleine Wohnungen im Stadtkern werden mehrere tausend Euro Miete fällig. In Deutschland ist München die teuerste Stadt. Mickey Barreto lebte allerdings fünf Jahre lang völlig kostenlos im Big Apple.

Mann reicht Klage ein und lebt fünf Jahre in Hotel in New York ohne zu zahlen

Der 48-Jährige wohnte in dieser Zeit mietfrei im The New Yorker Hotel – und das mithilfe einer Gesetzeslücke. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP. Doch wie hat das funktioniert? Der US-Amerikaner und seine Freundin verbrachten 2018 eine Nacht in dem Hotel, das mit seinem roten Schriftzug ein beliebtes Fotomotiv ist.

Ein Freund soll Barreto von einem Schlupfloch in einem örtlichen Wohnungsbaugesetz erzählt haben. Dies ermögliche es Bewohnern von Einzelzimmern in Gebäuden, die vor 1969 erbaut wurden, einen sechsmonatigen Mietvertrag zu verlangen. Als der Mann den Hotelbetreibern mitteilte, dass er Mieter sei, da er eine Nacht in dem Hotel verbracht hatte, wurde er vor die Tür gesetzt.

Das „The New Yorker Hotel“ ist bekannt für seinen roten Schriftzug.
Das „The New Yorker Hotel“ ist bekannt für seinen roten Schriftzug. © imago

Doch das ließ er nicht auf sich sitzen. Ein erster Versuch vor Gericht scheiterte zwar, allerdings gewann Barreto in der nächsten Instanz. Einen Mietvertrag wollten die Betreiber aber dann doch nicht aushandeln, herauswerfen konnten sie ihn angesichts des Gerichtsbeschlusses aber auch nicht.

Gesetzeslücke ermöglicht es 48-Jährigem, umsonst in New Yorker Hotel zu wohnen

Der Kompromiss: Der Amerikaner durfte bis Juli 2023 in dem Gebäude wohnen, ohne auch nur einen einzigen Cent zu zahlen. Allerdings schlug er schon wenig später über die Stränge. Nach Angaben der Bezirksstaatsanwaltschaft von Manhattan wurde Anklage wegen mehrfacher Urkundenfälschung gegen den 48-Jährigen erhoben.

Er soll mit falschen Unterlagen behauptet haben, zwischen Mai 2019 und September 2023 Eigentümer des New Yorker Hotels zu sein, heißt es in einer Erklärung der Behörde am 14. Februar. „Wie behauptet, hat Mickey Barreto wiederholt und in betrügerischer Absicht das Eigentum an einem der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt, dem New Yorker Hotel, beansprucht“, sagte Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg. „Wir dulden keine Manipulation der Eigentumsregister unserer Stadt.“

Anklage wegen Urkundenfälschung: Mann gibt sich als Hoteleigentümer aus

Als sich der Angeklagte als Eigentümer ausgab, verlangte er unter anderem von einem anderen Bewohner des Hotels die Miete und meldete das Hotel unter seinem Namen bei der Umweltschutzbehörde der Stadt New York für Wasser- und Abwasserzahlungen an. Schließlich erwirkte der tatsächliche Eigentümer eine Verfügung, die Barreto verbot, weitere falsche Angaben zu machen.

Doch schon im April und September 2023 verstieß er gegen die gerichtliche Anordnung und reichte weitere gefälschte Dokumente ein. Ohne Konsequenzen dürfte Barreto vermutlich also nicht aus der Sache kommen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an.

In Bayern gab sich ein Mann als falscher Polizist aus und beklaute so einen 93-Jährigen in dessen Wohnung.

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