Boeing-Dreamliner muss notlanden: 30 Verletzte bei schweren Turbulenzen auf Air-Europa-Flug

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Eine Boeing gerät auf dem Weg von Madrid nach Montevideo in starke Turbulenzen. Die Maschine muss in Brasilien notlanden. Es gibt zahlreiche Verletzte.

Natal – Ein Air-Europa-Flug von Madrid nach Montevideo musste wegen schwerer Turbulenzen auf einem brasilianischen Flughafen notlanden. Dies teilte die Fluggesellschaft am 1. Juli mit. Etwa 30 Passagiere, die meisten mit leichten Verletzungen, wurden in Krankenhäuser in Natal, der Hauptstadt des Bundesstaates Rio Grande do Norte (Brasilien) gebracht, nachdem das Flugzeug am frühen Montagmorgen umgeleitet worden war.

Die Nachrichtenwebsite G1 berichtete, dass einige Passagiere Knochenbrüche erlitten und andere sich bei den Turbulenzen den Kopf gestoßen haben. Mindestens vier von ihnen befanden sich am Montagnachmittag noch im Krankenhaus.

Eine Boeing 787-9 Dreamliner der Airline „Air Europa“
Die Boeing 787-9 Dreamliner des „Air Europa“-Flugs auf dem Rollfeld des Flughafen Natal nach ihrer Notlandung © Imago Images

Starke Turbulenzen: Boeing-Dreamliner muss in Brasilien notlanden

Die Boeing 787-9 Dreamliner verließ Madrid am Sonntag um 23.57 Uhr mit 325 Menschen an Bord und sollte am frühen Montag in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo ankommen. Um 2.32 Uhr forderte Flug UX045 eine Notlandung auf dem Flughafen Natal im Nordosten Brasiliens an – 4.000 km von Montevideo entfernt.

Air Europa teilte auf Nachrichtenportal X (ehemals Twitter) mit, dass dies „der Flughafen war, der sich am schnellsten um die Passagiere mit medizinischen Bedürfnissen kümmern konnte“.

Es gab „verletzte Passagiere unterschiedlichen Schweregrades“, erklärte die Fluggesellschaft. Das staatliche Gesundheitsamt teilte mit, dass 40 Passagiere - aus Spanien, Uruguay, Israel, Deutschland und Bolivien - in staatlichen Krankenhäusern behandelt wurden.

Die meisten von ihnen wurden nach der medizinischen Versorgung wieder entlassen. Vier waren im Krankenhaus Monsenhor Walfredo Gurgel „stabil“, wo sie auf Testergebnisse warteten, bevor sie entlassen wurden. Fünf weitere wurden in private Krankenhäuser gebracht. Es liegen keine Informationen über ihre Nationalität oder ihren aktuellen Gesundheitszustand vor.

Bilder aus der Notfall-Boeing: X-Nutzerin teilt ihre Eindrücke nach Turbulenzen

Eine X-Nutzerin, die angab, auf dem Flug gewesen zu sein, postete Bilder von zerbrochenen Deckenplatten, in denen Rohre und Kabel freigelegt waren.

Um 13.12 Uhr teilte Air Europa mit, dass die unverletzten Passagiere nach Recife – Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco, 255 km von Natal entfernt – gebracht werden, „wo sie untergebracht werden und dann nach Montevideo weiterreisen“.

Ursachen für Turbulenzen im Flugzeug: Steckt der Klimawandel dahinter?

Der Vorfall reiht sich in eine Kette von jüngsten Boeing-Ereignissen. Erst Ende Mai starb ein 73-jähriger Brite und mehrere andere Passagiere und Besatzungsmitglieder erlitten Schädel-, Hirn- und Wirbelsäulenverletzungen, als ein Singapore-Airlines-Flug von London nach Singapur in Turbulenzen geriet und in Bangkok notlanden musste.

Eine Woche später wurden acht Menschen nach Turbulenzen auf einem Qatar-Airways-Flug von Doha nach Irland ins Krankenhaus gebracht. Wissenschaftler sind der Meinung, dass die für das Radar unsichtbaren Turbulenzen in der freien Luft aufgrund der Klimakrise zunehmen.

Untersuchungen der Universität Reading haben gezeigt, dass die höheren Temperaturen infolge der Klimakrise zu einer erheblichen Zunahme der Turbulenzen auf Transatlantikflügen geführt haben. Zwischen 1979 und 2020 haben die Vorfälle mit schweren Turbulenzen, laut Smithsonian Magazine, um 55 Prozent zugenommen, was auf die veränderte Windgeschwindigkeit in großen Höhen zurückzuführen ist. (dpa/ls)

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