Renten-Schock: Erhöhung birgt Schattenseite – besonders für Neurentner

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Mit der Rentenerhöhung müssen immer mehr Rentner Steuern zahlen. Die Belastung steigt, je später der Ruhestand beginnt. Für Neurentner könnte es damit bitter werden.

Berlin – Durch die Rentenerhöhung bekommen Menschen im Ruhestand ab dem 1. Juli 2025 3,74 Prozent mehr Geld. Doch das Plus auf dem Konto könnte für einige dadurch abgeschwächt werden. Denn einige Rentner könnten dadurch über die Grenze des Grundfreibetrags rutschen – und müssten damit möglicherweise erstmals Steuern auf die Rente zahlen.

70 statt acht Euro: Neurentner müssen immer mehr Steuern zahlen

Dabei steigt der Anteil der zu versteuernden Rente bereits. Bei einer Rente von 1700 Euro im Monat fielen 2024 70 Euro Einkommenssteuer monatlich an, wie die Bild mit Verweis auf Zahlen aus dem Bundesfinanzministerium berichtet. Wer dagegen bereits 2005 in Rente ging, komme auf knapp acht Euro Steuern.

Ein Rentner fährt auf einem Fahrrad durch eine Kastanienallee.
Rückenwind durch die Rentenerhöhung? Für einige Rentner könnte das die gegenteilige Wirkung haben, wenn sie dadurch Steuern zahlen müssen. (Symbolfoto) © Julian Stratenschulte/dpa

Ursache ist die Übergangsphase bei der nachträglichen Versteuerung der Rente. Dadurch nimmt der zu versteuernde Anteil schrittweise zu – bis 2058 schließlich die gesamte Summe versteuert werden muss. 2024 mussten Rentner 83 Prozent ihrer Rente versteuern – 17 Prozent blieben dagegen steuerfrei. 2025 sind es dann 83,5 Prozent, während 16,5 Prozent verschont bleiben.

Neurentner mit 2000 Euro im Monat zahlen laut Bild damit bereits 128 Euro an Steuern, 2005 waren es noch 39 Euro. Das sei eine Zunahme von 4,4 Prozentpunkten. 2058 würden es 164 Euro sein. Mit den Beiträgen für Krankenkasse und Pflegeversicherung blieben dann noch etwa 1600 Euro übrig.

Mehr Rentner müssen durch Erhöhung Steuern zahlen – doch die Höhe ist häufig marginal

Keine Steuern muss bisher zahlen, wer unter dem Grundfreibetrag von 12.069 Euro im Jahr bleibt. Auf monatliche Zahlungen heruntergerechnet, ergibt sich dadurch eine Rente von 1008 Euro. Bei Paaren ist es das Doppelte.

Durch die Rentenerhöhung rutschen nun einige über diese Grenze. Die Vereinigte Lohnsteuerhilfe beruhigt jedoch Rentner vor der Erhöhung im Juli. Auch wenn durch die Rentenerhöhung Steuern fällig würden, seien diese zunächst marginal.

Außerdem: Häufig liege der steuerpflichtige Teil der Renten nach relevanten Abzügen unter dem Freibetrag. Von den Jahreseinnahmen, neben der Rente können das etwa Gehälter aus Nebenjobs oder Mieteinkünfte sein, können Rentner noch Versicherungskosten, Krankheitskosten, Ausgaben für Handwerker, Spenden und Werbungskosten abziehen.

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