Stabiles Rentenniveau, mehr Geld oder private Vorsorge: Das planen die Parteien bei der Rente

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Bei der Rente planen die Parteien in ihren Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2025 unterschiedliche Maßnahmen. (Symbolbild) © IMAGO / Michael Gstettenbauer

Die Rente in Deutschland wird zum wichtigen Wahlkampfthema vor der Bundestagswahl 2025. Die Parteien haben in ihren Wahlprogrammen unterschiedliche Pläne.

Berlin – Wirtschaft, Wohnen, Waffenlieferungen: Vor der Bundestagswahl im Frühjahr 2025 versuchen Parteien, mit unterschiedlichen Themen auf Wählerfang zu gehen. In ihren Wahlprogrammen nimmt auch das Thema Rente eine größere Rolle ein. Die Ideen von SPD, Grüne, Union und Co gehen teilweise deutlich auseinander. Die SPD will etwa ihren Wahlkampf auf die Rentenpolitik und Fragen der sozialen Gerechtigkeit ausrichten. Die CDU/CSU plant im Bereich der Rente und Altersvorsorge eine Reihe von Maßnahmen, die auf Verlässlichkeit, Generationengerechtigkeit und Anreize für freiwilliges Arbeiten abzielen. Andere Parteien planen andere Schwerpunkte. Ein Vergleich.

Transparenzhinweis

Vor der Bundestagswahl 2025 beschließen die Parteien zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihr Wahlprogramm. Dieser Beitrag wird regelmäßig um die Positionen einzelner Parteien ergänzt. Aktuell werden die Wahlprogramme von SPD, CDU/CSU, AfD und Grüne verglichen. Die Wahlprogramme sind teilweise noch in der vorläufigen Fassung und von den Parteien vor der Bundestagswahl 2025 noch nicht beschlossen.

Rente im SPD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025: Lebensstandard im Alter gewährleisten

In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 plant beim Thema die SPD, die gesetzliche Rentenversicherung als erste Säule der Alterssicherung zu stabilisieren und einen guten Lebensstandard im Alter zu gewährleisten. Das Sicherungsniveau der gesetzlichen Rente soll stabilisiert werden. Das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung soll nach der Vorstellung der SPD dauerhaft bei mindestens 48 Prozent gesichert werden. Eigentlich läuft das geltende Recht am 1. Juli 2025 aus und würde zukünftig sinken oder stärker von der allgemeinen Lohnentwicklung entkoppelt werden – in der Folge könnte es damit faktisch zu Rentenkürzung kommen. Die SPD will dies verhindern.

Aus dem SPD-Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 geht zudem hervor, dass ein abschlagsfreier Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren weiterhin möglich sein soll. Auch die Anrechnung von Einkommen bei Hinterbliebenenrenten soll angepasst werden. Eine attraktive betriebliche Altersvorsorge soll stärker gefördert werden, insbesondere im Rahmen von Tarifverträgen. Zudem soll die staatliche Förderung für private Altersvorsorge nur für Produkte zugelassen werden, deren Kosten transparent und gedeckelt sind. Weitere Punkte, die die SPD beim Thema Rente im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 plant, sind unter anderem folgende:

  • Die SPD lehnt die Rentenkürzungspläne von Union und FDP ab.
  • Die SPD ist der Ansicht, dass die Arbeit, die jemand geleistet hat, sich auch in einer guten Rente im Alter widerspiegeln soll.
  • Ein solidarisches Rentensystem, das für alle Generationen stabil ist, soll geschaffen werden.
  • Die Renten sollen sich konsequent an der Entwicklung der Lebenshaltungskosten orientieren.

Wahlprogramm über Rente: AfD will nach Bundestagswahl 2025 Lebensabend von Bürgern stärken

Die AfD plant in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 beim Thema Rente, dass sich Erwerbstätige „wieder einen finanziell gesicherten Lebensabend erarbeiten“ können. Senioren in Deutschland sollen einen Lebensabend in Würde genießen können. Dafür will die AfD eine signifikante Erhöhung der Renten erreichen. Um Altersarmut in Deutschland zu bekämpfen, will die AfD mehr Beitragszahler im Rentensystem und eine flexiblere und gerechtere Verrentung in Deutschland. Zugleich soll es zusätzliche Anreize für eine freiwillige Verlängerung der Lebensarbeitszeit geben. Nach Vorstellung der AfD soll die große Mehrheit der Staatsbediensteten in die Rentenversicherung einzahlen.

In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl schreibt die AfD beim Thema Rente, dass auch Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollen. Darüber hinaus strebt die Partei ein flexibles Renteneintrittsalter an. Mittelfristig sollen alle nicht beitragsgedeckten Leistungen aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Darüber hinaus will die AfD die anstehenden Rentenbeitragsanhebungen durch Steuersenkungen für Beschäftigte und Unternehmen ausgleichen. Zusätzlich sollen Zuverdienste von Witwen und Witwern nicht auf die Hinterbliebenenrente angerechnet und die Elternschaft bei der Rente vergütet werden. Für die Stabilisierung der Rente will die AfD Rationalisierungsinvestitionen zur Erhöhung der Produktivität und der Löhne durch Unternehmenssteuersenkungen erleichtern.

Rente im Wahlprogramm der CDU und CSU: Union setzt vor Bundestagswahl 2025 auf Verlässlichkeit

Für die Union aus CDU und CSU stehen Verlässlichkeit, Generationengerechtigkeit und Anreize für freiwilliges Arbeiten im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 beim Thema Rente im Mittelpunkt. Die Parteien betonen, dass es mit ihren keine Rentenkürzungen geben soll. Sie streben zudem ein durch wirtschaftliches Wachstum garantiertes, stabiles Rentenniveau und weiterhin steigende Renten an und halten an bestehenden Regelungen zum Renteneintrittsalter fest. Wie weiter aus dem Programm hervorgeht, will CDU/CSU die Beitragssätze stabil halten.

Wer über das gesetzliche Rentenalter hinaus freiwillig weiterarbeitet, soll sein Gehalt bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei erhalten. Wie im Wahlprogramm von CDU und CSU steht, will die Union eine Frühstart-Rente einführen, bei der der Staat für alle 6- bis 18-Jährigen mit 10 Euro pro Monat die individuelle und kapitalgedeckte private Altersvorsorge fördert. Ziel ist es, eine Grundlage für die private Altersvorsorge zu bilden. Darüber hinaus will sich CDU/CSU für die betriebliche und private Vorsorge einsetzen und die Steuererklärung für Rentner vereinfachen und für den Regelfall entbehrlich machen.

Grünen-Wahlprogramm vor Bundestagswahl 2025: „Zukunftsfeste“ Altersvorsorge und stabiles Rentenniveau

Eine „zukunftsfeste und würdevolle Rente“ plant auch die Grüne in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025. Hierzu soll das Rentenniveau bei mindestens 48 Prozent gehalten und die Beitragsbasis auf lange Sicht gestärkt werden. Die Partei will sozialversicherungspflichtige Beschäftigung fördern und Erwerbsmöglichkeiten für Frauen durch gleiche Löhne, gute Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeitmodelle verbessern. Außerdem soll durch qualifizierte Zuwanderung die Wirtschaftskraft gestärkt und die Beitragszahlungen in die Rente erhöht werden. Zusätzlich ist es geplant, zusätzliche Anreize zu schaffen, um ältere Beschäftigte gesünder und länger im Erwerbsleben zu halten.

Nach der Vorstellung der Grünen soll ein höherer Mindestlohn auf lange Sicht die Renten stärken. Auch Abgeordnete und perspektivisch Beamte sollen in die gesetzliche Rente einzahlen. Allerdings soll das Alimentationsprinzip beibehalten werden. In ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 halten die Grünen an der Rente mit 67 fest. Zugleich soll es Anreize geben, wenn Menschen länger arbeiten wollen. Zusätzlich strebt die Partei eine ergänzende Kapitaldeckung mittels Darlehen aus dem Bundeshaushalt an. Dafür soll ein öffentlich verwalteter Bürger*innenfonds eingeführt werden. Weitere Punkte, die die Grünen im Wahlprogramm zur Bundestagswahl beim Thema Rente planen, sind folgende:

  • Mehr Menschen sollen die Möglichkeit nutzen können, von einer privaten Altersvorsorge zu profitieren.
  • Die Grundrente soll zu einer Garantierente nach dreißig Versicherungsjahren weiterentwickelt werden.
  • Die Erwerbsminderungsrente soll verbessert werden.
  • Für Menschen, die besonders lange in die Rente eingezahlt haben, soll weiterhin eine Rente mit 63 möglich sein.

Rente in Wahlprogrammen vor Bundestagswahl 2025: Vergleich zeigt deutliche Unterschiede

Beim Thema Rente nehmen die Parteien unterschiedliche Positionen in ihren Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2025 ein. Für die SPD bleibt die gesetzliche Rente die starke Säule der Alterssicherung, die für die Sozialdemokraten für einen guten Lebensstandard im Alter wichtig ist. Darum wollen sie mit ihren Maßnahmen die Rente zukunftssicher und verlässlich machen. Über die gesetzliche Rente hinaus wollen die Grünen zusätzliche Möglichkeiten der Altersvorsorge schafft, um Altersarmut zu vermeiden.

Die AfD will sich für eine deutliche Steigerung der Rente einsetzen. Im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 heißt es, dass das Ziel der Partei sei, in mehreren Schritten das durchschnittliche Rentenniveau der westeuropäischen Länder zu erreichen. CDU/CSU wollen auf lange Sicht das Rentensystem sichern und zugleich die Eigenverantwortung der Bürger stärken. Die Union setzt dabei auf eine Kombination aus gesetzlicher Rente, betrieblicher Altersvorsorge und privater Vorsorge. Auch beim Bürgergeld haben die Parteien in ihren Wahlprogrammen unterschiedliche Vorstellungen. (fbu)

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