Wegen Harris-Interview: Trump reicht Klage gegen Sender CBS News ein

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Donald Trump verklagt den US-Sender CBS News. © Matt Rourke/dpa

Ein Interview mit Kamala Harris sorgt für Aufregung. Trump behauptet, CBS News hätte es manipuliert. Nun fordert er eine astronomische Summe.

Washington, D.C. – Donald Trump hat eine Klage gegen den US-Sender CBS News eingereicht. Er behauptet, das Medienhaus habe ein Interview mit seiner Rivalin Kamala Harris zu Gunsten der Demokratin manipuliert, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Trump fordert dabei zehn Milliarden US-Dollar (ungefähr neun Milliarden Euro) als Schadensersatz. Die Wahl eines Gerichts in Texas könnte auf die Absicht hindeuten, dass der Fall einem konservativen Richter vorgelegt wird. Die Aussichten auf Erfolg werden jedoch als gering eingestuft – es könnte eher ein politisches Manöver kurz vor der US-Wahl am 5. November sein.

Trump verklagt TV-Sender CBS-News vor US-Wahl wegen Harris-Interview

Der Streit entzündete sich Anfang Oktober nach einem Interview mit Harris in der Politiksendung „60 Minutes“, in dem die Demokratin zum Thema Israel befragt wurde. Trump wirft CBS laut den Gerichtsunterlagen vor, zwei unterschiedliche Antworten von Harris auf eine Frage zum Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen gesendet zu haben.

Tatsächlich zeigte CBS zwei verschiedene Teile ihrer Antwort an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Diese Segmentierung führte bei Trumps Fans zu Anschuldigungen, CBS habe Harris absichtlich in einem günstigeren Licht präsentiert.

Trumps Anwälte verlangten daraufhin die Veröffentlichung des vollständigen Interview-Transkripts, was CBS jedoch ablehnte. Der Sender wies die Manipulationsvorwürfe zurück und erklärte, dass eine solche Segmentierung üblich sei, um den zeitlichen Rahmen der Sendung einzuhalten.

Wegen Harris-Interview vor US-Wahl: Trump attackiert TV-Sender CBS

Trump hat in der Vergangenheit bereits angedroht, im Falle seiner Wiederwahl die Sendelizenz von CBS zu widerrufen. Trump selbst hatte sich laut CBS von einem ursprünglich geplanten Interview mit „60 Minutes“ zurückgezogen.

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In der Vergangenheit haben US-Gerichte den Medien umfangreiche redaktionelle Freiheiten gewährt. Diese sind durch den ersten Zusatzartikel der US-Verfassung, der die Pressefreiheit explizit schützt, besonders stark gesichert. CBS betonte in diesem Zusammenhang, dass redaktionelle Entscheidungen Teil der journalistischen Freiheit seien. (dpa/cs)

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