Nach Formel-1-Rammstoß: Verstappen-Kontrahent hat klare Meinung
Nach dem Rammstoß von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen gegen George Russell haben sich die beiden Streithähne wieder zu Wort gemeldet. Der Mercedes-Pilot hat eine klare Meinung.
Montreal – Vor knapp zwei Wochen sorgte Max Verstappen mit seinem absichtlichen Rammstoß gegen Mercedes-Pilot George Russell beim Großen Preis von Spanien für einen handfesten Eklat in der Formel 1. Vor dem nächsten Rennen in Kanada an diesem Wochenende (alle TV-Zeiten im Überblick) ist das Thema keineswegs vergessen – sondern noch immer heiß diskutiert!
Bereits am Montag nach dem Rennen in Spanien hatte sich Verstappen über die sozialen Netzwerke entschuldigt, was Kontrahent Russell mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen hat: „Es ist gut zu sehen, dass er Verantwortung übernommen hat, auch wenn mich das ehrlich gesagt überrascht hat. Das ist doch eher untypisch für ihn.“
Nun richten sich die Blicke allerdings auf den Großen Preis von Kanada, wo Verstappen unter Bewährung fährt: Sammelt der amtierende Formel-1-Weltmeister dort nur einen einzigen Strafpunkt, muss er beim nächsten Rennen in Österreich aussetzen. „Wenn er die zwölf Punkte vollmacht, dann wäre das nicht ungerecht“, meint der Mercedes-Pilot. „Genau dafür ist dieses System da.“
Russell glaubt, dass Verstappen bei den nächsten Rennen wegen der drohenden Rennsperre vorsichtiger fahren muss, was er „klug und zu seinem Vorteil nutzen“ möchte, grinst der Brite. „Wenn man so weiterfährt [wie Verstappen], sammelt man eben Strafpunkte – und wird am Ende dafür bestraft.“
Zufälliges Treffen zwischen Verstappen und Russell
Kurios: In der Pause zwischen den Rennen in Barcelona und Kanada trafen sich die beiden Streithähne durch Zufall am Flughafen von Nizza, wie Formel1.de berichtet. Dabei sei das Thema allerdings nicht zur Ansprache gekommen. „Um ehrlich zu sein, hatte ich Barcelona völlig vergessen, weil er mit seinem Baby unterwegs war“, verrät Russell.

„Wir standen gerade an der Sicherheitskontrolle, unterhielten uns kurz, und dann war er schon damit beschäftigt, den Kinderwagen zusammenzuklappen, um ihn durch den Scanner zu schieben.“ Die beiden Formel-1-Stars sind ohnehin keine Freunde und hatten schon in der Vergangenheit ihre Konflikte. Der neuerliche Vorfall in Spanien hat die Situation nicht verbessert.
„Sein Verhalten [in Barcelona] hat ihn selbst bestraft und mir genutzt – so gesehen müsste ich ihm fast danken“, grinst der Mercedes-Pilot, der am Ende den vierten Platz belegt hatte. „Ich denke, er wollte einfach zeigen, wer der Boss ist, etwas die Ellbogen ausfahren – und das ist eben schiefgegangen.“
„Nicht die richtige Aktion“: Max Verstappen zeigt Reue
Und wie äußert sich Verstappen knapp zwei Wochen nach seinem rüden Foul? Der Weltmeister möchte das Thema schnell abhaken und hat „kein besonderes Interesse“ noch weiter darüber sprechen: „Jeder macht im Leben Fehler. Jeder lernt daraus - und jetzt machen wir einfach weiter.“
Am Ende gibt der Niederländer auf die hartnäckigen Fragen der Journalisten aber doch noch einmal zu, dass er „nicht mehr viel zu verlieren“ gehabt hätte, immerhin erlebte er in der Schlussphase des Rennens gleich mehrere frustrierende Situationen auf einmal: „Auf der Geraden wurde mir reingefahren, auf den harten Reifen bin ich auch so schon fast abgeflogen.“
„Dann wurde mir auch in Kurve eins reingefahren“, erinnert Verstappen vor dem Rennwochenende in Kanada. „Und dann sagt man mir auch noch, ich solle den Platz zurückgeben – das hat für mich überhaupt keinen Sinn gemacht.“ Sein Fazit aber dennoch: „Natürlich war es in dem Moment nicht die richtige Aktion.“ (SoBre)