USA und China planen Spitzentreffen zu Trumps Zollkrieg – „müssen deeskalieren“

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Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle schaden China und den USA. Ein hochrangiges Treffen in der Schweiz soll nun die Wogen glätten.

Peking/Washington D.C. – Im Handelskonflikt zwischen den USA und China soll es bald die ersten hochrangigen Gespräche geben. Donald Trumps Finanzminister Scott Bessent werde am Donnerstag (8. Mai) in die Schweiz reisen und dort auch mit einem führenden Wirtschaftsvertreter der Volksrepublik China zusammentreffen, teilte das US-Finanzministerium mit.

US-Finanzminister zu Zollverhandlungen mit China: Vor Handelsabkommen braucht es Deeskalation

Das chinesische Handelsministerium sowie Chinas Staatsmedien bestätigten ebenfalls ein Treffen zwischen Vertretern von China und den USA. Demnach wird der chinesische Vize-Ministerpräsident He Lifeng in der Schweiz US-Finanzminister Bessent treffen. Die chinesische Seite beschlossen, mit der US-Seite Kontakt aufzunehmen, hieß es weiter, und habe dabei die globalen Erwartungen, die Interessen Chinas und Appelle der US-Industrie berücksichtigt.

Nach Angaben Pekings kontaktierten die USA China in der Hoffnung, über die „Zölle und andere Fragen“ sprechen zu können. Dazu hätten hochrangige US-Beamte Informationen übermittelt. China habe diese US-Angaben nun sorgfältig geprüft.

Treffen zwischen China und USA im Zollkrieg: „Wir müssen erst deeskalieren“

Gleichzeitig betonte das chinesische Handelsministerium, dass ein Dialog nur mit Respekt und auf Augenhöhe stattfinden könne. Eine Lösung des Zollkriegs durch Verhandlungen könne nur erfolgen, wenn die USA sich der Auswirkungen ihrer Zollmaßnahmen bewusst würden und ihr Verhalten korrigierten.

In einem Interview im Nachrichtensender Fox News sagte US-Finanzminister Bessent, er gehe davon aus, dass sich beide Seiten bei dem Treffen erst einmal darauf einigen, worüber sie sprechen wollen. „Ich habe das Gefühl, dass es um eine Deeskalation geht, nicht um das große Handelsabkommen. Aber wir müssen erst deeskalieren, bevor wir vorankommen können.“

Nach Trumps Zöllen gegen China: Treffen in der Schweiz soll Einigung im Handelskonflikt bringen

Bessent sagte, er hatte ursprünglich vor, nach Europa zu reisen, um mit der Schweiz über den Zollkonflikt zu verhandeln. Dann habe sich herausgestellt, dass auch das chinesische Team durch Europa reise und in der Schweiz sein werde. „Also werden wir uns am Samstag und Sonntag treffen“, sagte Bessent. Die USA und China hätten ein gemeinsames Interesse daran, sich zu einigen. Die augenblicklich hohen Zölle seien das Äquivalent zu einem Embargo.

Seit der Eskalation im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt Anfang April verhängte US-Präsident Donald Trump bis zu 145 Prozent Zusatzzölle auf Waren-Importe aus China. Peking verlangt im Gegenzug auf Einfuhren aus den USA Aufschläge in Höhe von 125 Prozent.

Donald Trump und Xi Jinping schütteln sich auf dem G20-Gipfel 2020 die Hand. Wegen des Zollkonflikts zwischen den USA und China soll es ein hochrangiges Treffen geben.
Donald Trump und Xi Jinping schütteln sich auf dem G20-Gipfel 2020 die Hand. Wegen des Zollkonflikts zwischen den USA und China soll es ein hochrangiges Treffen geben. © Brendan Smialowski/AFP

Trump hatte sich zuletzt wiederholt widersprüchlich zu der Frage geäußert, ob es zwischen den USA und China Gespräche gebe. Zunächst hatte er behauptet, es gebe einen Austausch mit Peking. Das chinesische Außenamt dementierte das.

Wegen anhaltenden Zollstreit mit Trump: Auch EU und China planen Treffen

Neben dem Treffen zwischen Peking und Washington sind auch Gespräche zwischen China und der EU geplant. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Beziehungen zwischen Peking und dem europäischen Bündnis werden die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa China besuchen. Dabei würden „hochrangige Gespräche in Bereichen wie Strategie, Wirtschaft und Handel und grüner Entwicklung“ geführt werden, erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, am Dienstag (6. Mai).

Der genaue Zeitpunkt des Besuchs blieb vorerst offen. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Zollkriegs mit den USA hatte China aber zuletzt seine Beziehungen zur EU gelobt, die laut Peking eine „wertvolle Stabilität“ in der globalen Wirtschaft darstellen. Laut Lin soll von der Leyens und Costas Besuch der „Stärkung des Dialogs und der Kooperation“ zwischen China und der EU dienen.

Trumps Zölle gegen China: Xi will mehr Zusammenarbeit mit Europa

Der chinesische Präsident Xi Jinping gratulierte nach Angaben des chinesischen Staatsfernsehens CCTV am Dienstag von der Leyen und Costa zum 50-jährigen Bestehen der beiderseitigen Beziehungen und sprach sich für ein verstärkte Zusammenarbeit aus. „China und die EU sollten den Multilateralismus aufrechterhalten, die Fairness und Gerechtigkeit schützen, sich unilateralem Mobbing widersetzen (und) zusammenarbeiten, um globalen Herausforderungen entgegenzutreten“, erklärte Xi (bg/dpa).

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