Stadtverwaltung prüft „Kinderkäfig“ - und bestätigt Vermutung von CSU-Stadträtin
Die Vermutung von CSU-Stadträtin Renate Tilke hat sich bestätigt: Der Spielplatz hinter dem Neubau in der Wolfratshauser Altstadt entspricht nicht dem genehmigten Plan.
Wolfratshausen – CSU-Stadträtin Renate Tilke brachte den Stein Mitte Mai ins Rollen. Die Größe des Kinderspielplatzes – böse Zungen sprechen von einem „Kinderkäfig“ – auf der Rückseite des neuen Wohn- und Geschäftshauses am Untermarkt 7-11 kam ihr spanisch vor. Tilke meldete in der Sitzung des Bauausschusses des Stadtrats Zweifel an – und siehe da: Der Kinderspielplatz in dem Bereich, in dem das Isar-Kaufhaus stand, weicht tatsächlich „geringfügig“ von den genehmigten Plänen ab.
Eingerahmt von einem grünen Metallzaun warten ein Sandkasten und eine Pferdewippe auf Nutzer. Aufsichtspersonen haben von zwei Ruhebänken aus jeweils eine gute Rundumsicht. In Tilkes Augen handelt es sich um eine „Miniaturausgabe“ eines Kinderspielplatzes. Nach ihrem Hinweis schauten sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung die genehmigten Pläne noch einmal genau an. Das Ergebnis gab Rathauschef Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses bekannt: Es sei aufgefallen, dass der Spielplatz zwischen Marktstraße und Bergwald „tatsächlich geringfügig anders als in der erteilten Baugenehmigung ausgeführt wurde“.
Neue Spielgeräte für Tummelplatz an anderer Stelle in Wolfratshausen
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Konkret „betrifft dies unter anderem die in den Plänen dargestellte Eingrünung, die Wahl der Einfriedung – im Plan wohl Mauerwerk – sowie die flächenhafte Aufteilung zwischen Spielplatz und Fahrradabstellplätzen“. Zur „Klarstellung“ betonte der Bürgermeister, „dass es sich hier um keinen öffentlichen Spielplatz handelt“, sondern das Areal nur für die Bewohner des Hauses am Untermarkt 7-11 gedacht sei. Aus Sicht der Verwaltung entspreche der Spielplatz trotz der kleinen Abweichungen der Baugenehmigung, so Heilinglechner. Zudem sei fraglich ob die Genehmigungsbehörde, das Landratsamt, „hier regulierend tätig werden würde“.

Der Bürgermeister hatte zum selben Thema auch gute Nachrichten im Gepäck: Der Spielplatz an der Badstraße, der an den Campingplatz am Badweiher grenzt, soll neu möbliert werden. Vorhanden sind dort aktuell unter anderem eine Rutsche, eine Wippe, ein Sandkasten, eine Schaukelkombination sowie eine Kombination aus zwei Rutschen und Klettergeräten. Letztere ist laut Rathauschef in einem „sehr guten Zustand“ und soll erhalten werden. Alle anderen Spielgeräte werden durch neue ersetzt. „Um auch Kindern unter sechs Jahren Spielmöglichkeiten zu bieten“, berichtetet der Bürgermeister, ist eine Sandspielanlage bestellt. Die besteht aus einem Spielhäuschen mit integriertem Sandaufzug.
Die Spielgeräte werden voraussichtlich Anfang Juli geliefert und montiert. Heilinglechner: „Die Fundamente müssen etwa 28 Tage aushärten, das heißt der Spielplatz kann ab Ende August wieder genutzt werden.“ (cce)