Wackersberger Bürgerversammlung: Rathauschef prangert unangemeldete Vermietungen an

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bad Tölz
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Reges Interesse: Bürgermeister Jan Göhzold (hinten l.) informierte die knapp 60 Anwesenden vor allem über laufende und geplante Projekte in Wackersberg.
Reges Interesse: Bürgermeister Jan Göhzold (hinten l.) informierte die knapp 60 Anwesenden im „Altwirt“ vor allem über laufende und geplante Projekte in Wackersberg. © Sandra Gerbich

Auch in Wackersberg fehlen Wohnungen. Viel potenzieller Wohnraum ist von Touristen belegt, und das auch noch unangemeldet, will Jan Göhzold (FW) herausgefunden haben. Der Rathauschef machte in der gut besuchten Bürgerversammlung im „Altwirt“ seinem Unmut Luft.

Wackersberg – „Wir werden die Daumenschrauben anziehen müssen“, kündigte Wackersbergs Bürgermeister Jan Göhzold (FW) an. Er wisse von Airbnb-Vermietungen in allgemeinen Wohngebieten, in denen keine Nutzung für Beherbergungszwecke vorgesehen ist. „Dann sollen sie lieber verkaufen oder an Einheimische vermieten“, ärgerte sich der Rathauschef bei der Bürgerversammlung im „Altwirt“. Mehr als 50 Interessierte nahmen seinen Rechenschaftsbericht zur Kenntnis, Fragen oder Meinungsäußerungen blieben jedoch aus.

Er wolle in den nächsten Wochen über eine – wenn gewünscht anonym – stattfindende Befragung herausfinden, wie es um den Bestand an Ferienwohnungen und -häusern bestellt ist. Auch die Zweitwohnungssteuersatzung aus dem Jahr 2020 werde aktuell überarbeitet, ließ Göhzold wissen. 2024 waren 140 sogenannte Zweitwohnungssteuerfälle gemeldet, 80 davon sind Dauercamper. Derzeit nimmt die Gemeinde so rund 80 000 Euro jährlich ein, der Betrag soll steigen.

Ein weiteres Thema auf der Bürgerversammlung war die Überwachung des fließenden Verkehrs. Hierzu hatte der Gemeinderat mit knapper Mehrheit eine Entscheidung getroffen. Zehn Stunden pro Monat soll der kommunale Zweckverband an neuralgischen Punkten wie Kindergärten und Schulen blitzen.

Ärger über ausbleibende Leader-Förderung für den Mehrgenerationenspielplatz in Wackersberg

Gözhold tat seine Freude über den Mehrgenerationenspielplatz an der Isar kund und musste sich gleichzeitig über ausbleibende Leader-Fördergelder ärgern. „Seit zwei Jahren warten wir auf rund 100.000 Euro“, regte sich der Rathauschef auf. Das zuständige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten will Verfahrensfehler der Gemeinde ausfindig gemacht haben. Göhzold sei in Kontakt mit dem Bayerischen Gemeindetag getreten, er habe alles prüfen lassen und keine Fehler gefunden. Aber: „Ich bin zuversichtlich, dass wir das Geld noch bekommen“, sagte der Bürgermeister.

An der Isar wurde der Geh- und Radweg asphaltiert. Die Kosten dafür lagen bei 47.000 Euro. Die Stadt Bad Tölz hat sich hier mit 29.000 Euro beteiligt. Die Feuerwehr Oberfischbach bekommt ein zweites Fahrzeug, das rund 565.000 Euro kosten soll, 130.000 Euro davon sind Fördermittel.

Photovoltaikanlagen und der Haushalt in der Gemeine Wackersberg

Diverse Photovoltaikanlagen wurden auf gemeindlichen Einrichtungen installiert, darunter für circa 24.000 Euro auf dem Dach des Kindergartens Isarbiber. Etwa 23.700 Euro kostete die Anlage auf dem Rathausdach. Darüber hinaus sei eine größere in Unterfischbach/Leizingerau geplant gewesen, aber „leider sind wir nicht mit den Beteiligten übereingekommen“, so Göhzold. Dabei wäre es „so ein schönes Projekt gewesen“.

Bei seinen Ausführungen zur Statistik stach das Thema Haushalt heraus. Seine Lieblingszahl sei die, welche die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt ausweise. Rund 2,6 Millionen Euro waren es im Haushaltsjahr 2024. Als „komfortabel“ bezeichnete Göhzold die circa 10,8 Millionen Euro Rücklagen. Dennoch wolle er „keine Wünsche wecken“. Die Gemeinde hat noch einiges vor, wofür sie das Geld brauchen werde.

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare