Bluthochdruck-Risiko steigt: Wissenschaftler enthüllen alltäglichen Fehler
Schlafmangel kann das Risiko für Bluthochdruck erhöhen, so eine neue Analyse. Die Auswirkungen sind gravierend.
Kassel – Die Anzahl der 30- bis 79-Jährigen, die an Bluthochdruck leiden, hat sich weltweit von 1990 bis 2019 verdoppelt, wie eine großangelegte Untersuchung ergab. Und die Zahlen steigen weiterhin. Jährlich sind mehrere Millionen Todesfälle auf erhöhten Blutdruck zurückzuführen. In Deutschland sind laut der Deutschen Bluthochdruckliga zwischen 20 und 30 Millionen Menschen betroffen. Besorgniserregend ist, dass etwa 30 Prozent dieser Menschen nicht wissen, dass sie an erhöhtem Blutdruck leiden. Wissenschaftler haben mithilfe einer Analyse nun herausgefunden, dass ein alltäglicher Fehler das Risiko für Bluthochdruck erheblich erhöhen kann.
Risikofaktoren für Bluthochdruck: Was Sie wissen sollten
Viele Risikofaktoren für Bluthochdruck sind beeinflussbar. Laut Robert Koch-Institut sind die Wichtigsten:
- Übergewicht
- Ungesunde Ernährung
- Stress
- Bewegungsmangel
- Erhöhter Alkoholkonsum
Ein Aspekt des täglichen Lebens, der oft unbewusst vernachlässigt wird, ist der Schlaf. Genau hier liegt ein Risiko für Bluthochdruck, wie Wissenschaftler in ihren Analyseergebnissen, die auf der wissenschaftlichen Jahrestagung des American College of Cardiology vorgestellt wurden, aufzeigen.
Bluthochdruck-Risiko erhöht: So gefährlich ist es, zu wenig zu schlafen
Die Forscher verwendeten für ihre Analyse Daten aus 16 Studien, die zwischen Januar 2000 und Mai 2023 durchgeführt wurden. Über eine Million Menschen aus sechs Ländern, die keine Vorgeschichte von Bluthochdruck hatten, wurden dabei genau untersucht.
Nachdem die Wissenschaftler Risikofaktoren wie Alter und Rauchgewohnheiten ausgeschlossen hatten, stellten sie fest, dass eine kurze Schlafdauer mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck verbunden ist. „Je weniger man schläft – also weniger als sieben Stunden pro Tag – desto wahrscheinlicher ist es, dass man in Zukunft einen erhöhten Blutdruck entwickelt“, so der Hauptautor Kaveh Hosseini.
Schläft man weniger als sieben Stunden, kann dies das Risiko für Bluthochdruck um sieben Prozent erhöhen. Wenn die Schlafdauer unter fünf Stunden liegt, steigt das Risiko sogar auf elf Prozent. Zum Vergleich weist Hosseini darauf hin, dass Rauchen das Risiko für erhöhten Blutdruck um etwa 20 Prozent ansteigen lässt.
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Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Bluthochdruck und andere Erkrankungen vorbeugen: Wie viel Schlaf ist gesund?
Die Studien haben jedoch auch mehrere Einschränkungen, wie die Forscher betonen. Die Schlafdauer basierte auf Selbstauskünften in Fragebögen, sodass Änderungen dieser Dauer während des Beobachtungszeitraums nicht bewertet wurden. Darüber hinaus wurde eine zu kurze Schlafdauer in den einzelnen Studien unterschiedlich definiert. Während einige Studienautoren von weniger als fünf Stunden sprachen, definierten andere eine Dauer von weniger als sechs Stunden als eine zu kurze Schlafdauer.
Falsches Schlafverhalten hat nicht nur Auswirkungen auf das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Weniger als fünf Stunden Schlaf können auch das Risiko für chronische Krankheiten wie Diabetes, Demenz oder Parkinson erhöhen. Dies ergab eine gemeinsame Studie der Universität Paris Cité und des University College in London. Aber wie viel Schlaf brauchen Menschen im Durchschnitt? Die American Academy of Sleep Medicine hat folgende Richtlinien veröffentlicht:
Alter | Empfohlene Schlafdauer pro 24 Stunden |
---|---|
Säuglinge zwischen vier und 12 Monaten | 12 bis 16 Stunden |
Kinder bis 2 Jahre | 11 bis 14 Stunden |
Kinder zwischen 3 und 5 Jahren | 10 bis 13 Stunden |
Kinder zwischen 6 und 12 Jahren | 9 bis 12 Stunden |
Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren | 8 bis 10 Stunden |
Erwachsene | 7 oder mehr Stunden |
Quelle: The American Academy of Sleep Medicine |
Auch Arbeitssucht kann zu Bluthochdruck führen. Eine Kasseler Chefärztin erklärt im Interview, was hinter diesem wachsenden Problem steckt.
Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.