Avacomm platziert vier PoPs: Die Herzkammern des neuen Glasfaser-Netzes – 17 Baukolonnen legen los

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Holzkirchen
  4. Holzkirchen

Kommentare

Ein Port für jeden Anschluss: Einen von vier „Point of Presence“ (PoP), die das neue Avacomm-Glasfasernetz in Holzkirchen am Laufen halten, platzierte das Unternehmen am Batusa. Projektleiter Vladimir Joob und Firmenchef Helmut Gallitscher (v.r.) erklärten Bürgermeister Christoph Schmid die Funktion dieses Knotenpunkts. © Stefan Schweihofer

Jetzt kann der Glasfaser-Ausbau in der Marktgemeinde durchstarten: Diese Woche platzierte Avacomm vier Knotenpunkt-Stationen. 17 Baukolonnen können jetzt loslegen, um insgesamt 120 Kilometer aufzugraben. Ende des Jahres soll ein Großteil der Hausanschlüsse fertig sein.

Holzkirchen – Die Uhr tickt. Die alten Kupfernetze der Telekom, meist ertüchtigt mittels Vectoring-Technik, bieten zwar durchaus Bandbreiten von 100 Mbit/s und decken damit den Internet-Hunger vieler Haushalte ab. Doch zukunftssicher sind sie nicht. Die Zukunft heißt Glasfaser, das mit Gigabit-Tempo (1000 Mbit/s) bei der Übertragung von Daten der Digitalisierung den entscheidenden Schub verleihen kann.

In Holzkirchen kommt diese Zukunft gerade an: Das Unternehmen Avacomm Systems, in der Marktgemeinde zuhause, verlegt auf eigenes unternehmerisches Risiko Glasfaserleitungen bis in die Häuser. Diese Woche schwebten vier Herzkammern für das Netz ein: Die „Points of Presence“ (PoP), die aussehen wie Fertiggaragen, dienen als entscheidende Knotenpunkte, in denen die Signale an die Hausanschlüsse verteilt werden.

„Jeder Haushalt bekommt in den PoPs einen eigenen Port“, sagte Firmenchef Helmut Gallitscher bei einem Pressetermin am Mittwoch (12. März), als das PoP-Häuschen am Hallenbad Batusa sicher gelandet war. Den Grund pachtet das Unternehmen von der Marktgemeinde. Drei bestehende PoPs übernahm Avacomm von den Gemeindewerken (Gewerbegebiet-Ost, Lindenstraße, Bahnhof), zwei dieser Zugangsknoten wurden am Mittwoch am Batusa und im Meisenweg platziert, zwei weitere folgten am 13. März in der St.-Josef-Straße und in Großhartpenning.

Laut Gallitscher kostet jeder dieser Glasfaser-Knotenstationen rund 150 000 Euro. Insgesamt investiert Avacomm rund 14 Millionen Euro in den Glasfaser-Ausbau der Marktgemeinde. Das Unternehmen setzt darauf, dass viele Haushalte einen ihrer Glasfaser-Anschlüsse buchen und startete eine breit angelegte Marketing-Kampagne. „Etwa 4400 Haushalte und Gewerbebetriebe haben bereits Verträge abgeschlossen“, sagt Johannes Gallitscher, zuständig für Expansion beim Familienunternehmen. Das entspricht etwa der Hälfte aller möglichen Kunden im Gemeindegebiet.

Da die großen PoP-Knotenpunkte gesetzt sind, wird jetzt allerorts verstärkt gegraben. „Insgesamt brauchen wir 120 Kilometer neue Trassen“, sagt Firmenchef Helmut Gallitscher. 17 Baukolonnen schickt Avacomm gleichzeitig los, um den Zeitplan zu halten. „Spätestens Ende 2026 wollen wir alle Anschlüsse fertig haben“, sagt Johannes Gallitscher, „den Großteil werden wir schon Ende 2025 am Netz haben.“

Wer sich noch nicht für Glasfaser entschieden hat, werde damit nicht mehr lange warten können, glaubt der Avacomm-Chef. „Irgendwann werden die alten Kupferleitungen abgeschaltet – und das war‘s dann.“ Der Bund plant die Abschaltung bis 2030. Marktführer Telekom sieht das anders und würde den Übergang von Kupfer auf Glasfaser gerne noch länger strecken. Experten gehen davon aus, dass das Jahr 2032 ein realistischer Termin für eine größere Abschaltung der Kupfernetze darstellt.

Mehr zum Thema finden Sie hier.

Auch interessant

Kommentare