Protest geht weiter: Bürgerbegehren stemmt sich gegen PV-Freiflächenanlagen in Attenkirchen
Der Protest gegen geplante PV-Freiflächenanlagen in Pfettrach und Roggendorf-Staudhausen geht weiter. Unter dem Titel „Rettet die Holledau“ wurde nun ein Bürgerbegehren gestartet.
Attenkirchen – Die geplanten PV-Freiflächenanlangen in Pfettrach und in Roggendorf-Staudhausen sind seit Februar dieses Jahres zentrales Thema – nicht nur im Attenkirchener Gemeinderat, sondern auch innerhalb der Bevölkerung. Es hat zu jeder Anlage Präsentationen im Gemeinderat und jeweils zwei Info-Veranstaltungen für die Bürger gegeben. Im Zuge dessen hat man Kritikpunkte und Anregungen zumindest teilweise in die Planung mit einfließen lassen.
Unabhängig davon gibt es offenbar nach wie vor Widerstand gegen die beiden Großprojekte. Aktuell liegen in mehreren Attenkirchener Ladengeschäften Unterschriftenlisten für ein Bürgerbegehren mit dem Titel „Rettet die Holledau“ aus. Anlass dafür boten erklärtermaßen zwei Aufstellungsbeschlüsse, die der Gemeinderat in Sachen Agri-PV-Projekt Roggendorf-Staudhausen (48 Hektar) und Solarpark Pfettrach (21 Hektar) gefasst hat. Als Grund für das Bürgerbegehren wird genannt, dass dadurch „massive Änderungen im Flächennutzungsplan der Gemeinde vorgenommen werden. Für unsere Heimat und das Gemeindeleben sind somit auch weitere Folgen nicht absehbar“, heißt es in einem Anschreiben zu besagter Unterschriftenliste. Als Vertreter des Bürgerbegehrens sind Andrea Schober, wohnhaft in Pfettrach und Eva Einberger, wohnhaft in Freising genannt.
Nach Auskunft von Bürgermeister Mathias Kern und VG-Geschäftsleiter Lukas Schütt sind die Voraussetzungen für ein Bürgerbegehren erfüllt. Es müssten allerdings zehn Prozent der Bevölkerung, nach aktuellem Stand etwa 270 Bürgerinnen und Bürger, unterschreiben. Sollte dies erreicht werden, muss sich der Gemeinderat binnen eines Monats mit der Angelegenheit befassen.
Kern zeigt Verständnis für die Initiative. „Ich kann nur sagen, das gehört zu einer funktionierenden Demokratie dazu“, erklärte der Gemeindechef auf FT-Nachfrage. Kern macht kein Hehl daraus, dass er ein Befürworter der Projekte ist. Auch im Gemeinderat habe man sich zuletzt einstimmig dafür ausgesprochen. Wer dagegen sei, dem müsse klar sein, dass die Erneuerbaren Energien dann woanders gebaut würden, womit der Gemeinde Einnahmen verloren gingen, was ärgerlich sei bei der angespannten Haushaltslage (ausführlicher Bericht zu den näheren Umständen und zum weiteren Verlauf des Bürgerbegehrens folgt). Die beiden Initiatorinnen des Bürgerbegehrens waren bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.