Der geplante Solarpark in Pfettrach hat für jede Menge Ärger gesorgt – auch und vor allem im Auer Ortsteil Willertshausen. Doch nun zeichnet sich für alle Beteiligten eine gute Lösung ab.
Pfettrach – Für viele Diskussionen und Ärger hat die geplante Photovoltaik-Freiflächenanlage in Pfettrach gesorgt. Denn die Paneele des Solarparks III würde nach dem Originalplan bis auf gut 100 Meter an die Bebauung in Willertshausen, einem Ortsteil der Nachbargemeinde Au, heranreichen. Im Juli hatten die Anwohner aus Willertshausen bei einem Ortstermin ihrem Ärger Luft gemacht – mit Erfolg. Die Bedenken wurden seitens der Vorhabensträger – Projektentwickler ist die Firma Solea Gmbh, die auch die Energie Südbayern GmbH mit im Boot hat – „sehr ernst genommen“, wie Geschäftsführer Constantin Winkelmann von der an dem Projekt beteiligten Firma Energy Heroes bei einem Pressegespräch versicherte. Die Pläne wurden überarbeitet, und herausgekommen ist laut Mathias Kern eine „sehr gute Lösung bzw. ein sehr guter Kompromiss“.
1,5 Hektar Fläche fallen komplett weg
Konkret bedeutet dies: Zwei Flächen des geplanten Areals, etwa 1,5 Hektar, die am nächsten an Willertshausen liegen, wurden aus den Plänen herausgenommen – genau jene „zwei Flurstücke, die auch explizit von den Anwohnern in Willertshausen genannt worden sind“, erklärte Winkelmann. Somit rücke der Solarpark von dem kleinen Ort weiter weg. „In der Distanz haben wir uns fast verdoppelt“, sagte er – „wir sind jetzt bei etwa 225 Meter.“
Den Flächenverlust will man nun über die Leistung ausgleichen: „Es gibt jetzt höhere und stärkere Module – damit können wir die Fläche, die wir verloren haben, mit mehr Leistung auf den restlichen Flächen kompensieren“, erklärte Winklmann. Wichtig dabei: Die verbindliche Einspeisezusage von den Bayernwerken sei da und laut Winkelmann „voll ausgereizt – bis auf die letzte Kilowatt Peak“.
Gerüchten, wonach weitere Flächen auf besagtem Areal bebaut werden würden, schob der Attenkirchener Rathauschef einen Riegel vor: „Das ist hier nicht Konzept des Ganzen. Es ist auch von der Einspeisung her nicht möglich. Die Gerüchte stimmen nicht.“ Wörtlich sagte der Rathauschef: „Bei diesem Projekt kommen keine weiteren Flächen dazu.“
Für die Bürger, dessen ist sich Kern sicher, ist die neue Planung „eine Erleichterung“. Und für den Bürgermeister selbst, dem das Thema „im Magen gelegen ist“, ist es ein „sehr guter Kompromiss“ – „das Magengrummeln ist weg“. Trotz aller Pläne ist das Thema aber noch nicht vom Tisch: „Wir werden den Aufstellungsbeschluss nochmal neu fassen“, sagte Kern – in der Gemeinderatssitzung am 14. Oktober. Dazu lädt Kern alle interessierten Bürger, auch aus dem Nachbarort Willertshausen, ein – damit sie sich selbst überzeugen können, dass alles, was nun zugesagt und bereits öffentlich gemacht worden ist, „auch so umgesetzt wird“, so Kern. Mit der Neuaufstellung hätten die Bürger auch „Sicherheit“, so Kern: „Das ist ein faires Verfahren.“ Und für die Betreiber und die Gemeinde hätte die Planung „keinen finanziellen Nachteil“.
Nach den aktuellen Plänen handelt es sich in Pfettrach um keine Agri-PV-Anlage, sprich eine Anlage mit landwirtschaftlicher Nutzung. Aber diese ist durchaus denkbar. „Es gibt Möglichkeiten, das weiterhin zu nutzen“, so Kern. Doch bislang hätte niemand Interesse bekundet, die Flächen bewirtschaften zu wollen. Die Unterkante der Anlage liege bei den standardmäßigen 80 Zentimeter, so Winklmann.
Baubeginn ist für „Mitte 2026“ geplant
Winkelmann hofft, dass man bei dem Projekt, das auf 30 Jahre angelegt ist, nun vorankomme. „Wir haben das letzte Dreivierteljahr damit verbracht, das hin- und herzuplanen, sind auch immer auf die Wünsche der Bürger – sowohl aus Au als auch auf Pfettrach – eingegangen, und jetzt wollen wir das voranbringen.“ Denn geplant ist, dass „Mitte 2026 mit dem Bau begonnen“ wird, so Constantin Winklmann. Die Kosten für die Anlage beziffert der Geschäftsführer auf „ungefähr 15 Millionen Euro“.