Schutz vor Putins Hyperschallraketen? Trump plant Mega-Projekt „Golden Dome“
Offenbar treibt US-Präsident Donald Trump die Pläne für einen „Golden Dome“ nach Israels Vorbild „Iron Dome“ voran.
Washington D.C. - Schon vor Amtsantritt im Januar hatte Donald Trump von der Idee eines Iron Dome für die USA gesprochen - ein Schutzschild gegen Angriffe, ähnlich dem Vorbild aus Israel. Damit griff Trump eine Idee aus der Ronald Reagan-Ära wieder auf, die in den 1980er Jahren nicht zu verwirklichen war. Ende Januar unterzeichnete der US-Präsident dann eine Verfügung für den US-amerikanischen Iron Dome. Verteidigungsminister Pete Hegseth wurde angewiesen, erste Pläne bis 28. März vorzulegen. Ein Pentagon-Sprecher bestätigte Mitte März, dass die Arbeiten im Gange seien. Seither bekam das Projekt einen neuen Namen: Golden Dome for America.
CNN erfuhr von mit dem Projekt vertrauten Personen aus dem Pentagon, dass weiter an dem Plan gesponnen wird, aber noch sehr unkonkret: „Im Moment ist Golden Dome wirklich nur eine Idee“, hieß es demnach. Möglicherweise sei eine Technik dazu in der Vorentwicklung, außerdem sei man an der Konzeption. Probleme, über die man demnach wohl intern diskutiert: Die schiere Größe der USA. Das mache es nicht möglich, das gesamte Land nur an den Grenzen zu verteidigen.
Trumps „Golden Dome“-Pläne sind noch vage und fallen in eine Zeit von Trumps und Musks Sparkurs
Die Tatsache, dass die Pläne noch so vage sind, mache es auch „nahezu unmöglich, künftige Kosten vorherzusagen.“ Bau und Instandhaltung würden wahrscheinlich Milliarden an Dollar verschlingen. Die kostspielige Idee, die 9,8 Millionen Quadratkilometer der USA mit einem Luftabwehrschirm zu schützen, fällt damit in eine Zeit, der Trump und Elon Musk zwar einen massiven Sparkurs in den USA vorantreiben - andererseits Trump am Freitag aber auch massive Investitionen in einen neuen Kampfjet, den F-47 angekündigt hatte.

Und ein hochrangiger Pentagonbeamter betonte Anfang dieser Woche, dass die Arbeiten im Gange seien. „Im Einklang mit dem Schutz des Heimatlandes und gemäß Präsident Trumps [Executive Order] arbeiten wir mit der industriellen Basis und [bewältigen] die Herausforderungen der Lieferkette, die mit der Errichtung des Golden Dome verbunden sind“, sagte Steven J. Morani, derzeit Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium für Beschaffung und Instandhaltung, diese Woche auf der McAleese Defense Programs Conference in Washington. Auch sei der Haushaltsentwurf des Pentagons für 2026 im Hinblick auf den Golden Dome neu ausgerichtet worden - trotz der Unklarheiten über die Kosten. Dafür werde auch untersucht, welche anderen Programme zugunsten des Golden Dome eingespart werden könnten, so ein Statement aus dem US-Verteidigungsministerium.
Die Schwierigkeiten von Trumps Golden Dome
Gegenüber CNN sah Konteradmiral im Ruhestand, Mark Montgomery, dass der Golden Dome noch viele ungelöste Probleme enthält. Auch wenn in sieben bis zehn Jahren ein Abwehrsystem für ballistische Raketen zur Verfügung stehe, könne das möglicherweise nur wichtige Bundesgebäude und Großstädte schützen. „Je näher man an 100 % herankommen will, desto teurer wird es“, sagte Montgomery, der als leitender Direktor des Center on Cyber and Technology Innovation bei der Foundation for Defense of Democracies arbeitet.
Damit die Systeme ankommende Raketen erkennen, miteinander kommunizieren und Abwehrraketen starten können, bräuchte es mehrere Satellitensätze. Diese seien nur als Langzeitprojekte möglich. Bestehende Abwehrraketen könnten bisher nur einen kleinen Kreis um sich herum verteidigen.
US-amerikanische Rüstungsindustrie bereitet sich bereits auf Golden Dome vor
Trotz aller Unwägbarkeiten seien US-amerikanische Waffenhersteller bereits involviert: Die Missile Defense Agency veranstaltete Mitte Februar einen Industrietag, um Angebote von Unternehmen einzuholen, die an der Planung und dem Bau des Golden Dome beteiligt sein möchten. Hersteller Lockheed Martin behaupte, über „erprobte und einsatzerprobte Fähigkeiten und eine langjährige Erfahrung in der Integration, um dieses Vorhaben Wirklichkeit werden zu lassen“, zu verfügen.
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Laut der Verfügung des US-Präsidenten soll der „Golden Dome“ neben Kurzstreckenraketen auch moderne Hyperschall- und Langstreckenraketen abwehren können – sowohl aus der Luft als auch aus dem Weltraum. In der offiziellen Verfügung Trumps wird indes kein Feind genannt, gegen dessen Angriffe man sich verteidigen müsse. Über Hyperschallraketen verfügt nicht nur Russland - an das sich die USA unter Trump allerdings stark annähert - sondern auch der Iran. Ronald Reagans Idee war in den 1980er Jahren mit dem Spitznamen „Star Wars“ belegt worden und dann krachend gescheitert. (kat)