Wagenknechts „Bündnis strahlender Wladimir“ flirtet mit der AfD

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Die AfD teilt als einzige Kraft Wagenknechts Nähe zum Kreml, kommentiert „Münchner Merkur“-Chefredakteur Georg Anastasiadis. © Kay Nietfeld/dpa/Klaus Haag/Montage: IPPEN.MEDIA

Mit ihrer Gegenoffensive in Russland versucht sich die Ukraine aus Putins eisernem Griff zu befreien. Einmal mehr macht Sahra Wagenknecht das Opfer zum Täter. Ein Kommentar von Georg Anastasiadis.

München – Klar ist: Der Versuch der Ukraine, den Krieg nach Russland zu tragen, ist völkerrechtlich gedeckt, weil er auf das Aufmarschgebiet des Angreifers zielt. Dennoch ist im Augenblick noch schwer zu beurteilen, welche strategischen Vorteile die Ukraine mit ihrem Vordringen auf russisches Gebiet in der Region Kursk erlangen kann, mal abgesehen von der riesigen Blamage für den einmal mehr überforderten Kriegsherrn Putin.

Eine Gewinnerin steht freilich jetzt schon fest, allerdings im fernen Deutschland: Sahra Wagenknecht und ihr „Friedensbündnis“ BSW. Kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg treibt sie die CDU vor sich her, geißelt die Überschreitung „roter Linien“ (wegen des Einsatzes deutsche Panzer in Russland) und droht damit, keine Koalition mit Parteien einzugehen, die deutsche Waffen an die Ukraine liefern. Damit punktet sie im russlandfreundlichen Osten, bringt die dortigen CDU-Verbände gegen Parteichef Merz auf und flirtet offen mit der AfD, die als einzige Kraft ihre Nähe zum Kreml teilt.

Wagenknecht macht sich vor den Landtagswahlen im Osten zur Stichwortgeberin Putins

Bereitet die Stalinistin Wagenknecht, die die friedliche deutsche Wiedervereinigung einst als „Konterrevolution“ bejammerte, in Sachsen und Thüringen in Wahrheit also eine Koalition der Links- mit den Rechtsradikalen vor? Völlig aus der Luft gegriffen sind die Warnungen der CDU vor links-rechten Volksfrontregierungen in Dresden und Erfurt nicht. Offensichtlich ist, dass die BSW-Chefin sich zur Stichwortgeberin und Kumpanin des Kremls macht, indem sie den Ost-Wählern im Verein mit russischen Propagandisten Angst einzujagen versucht.

Moskaus Cheflautsprecher Dmitri Medwedew hat sich die Einladung nicht entgehen lassen und bereits mit dem Einmarsch russischer Panzer in Berlin gedroht. Ein solches Maß an Unterwerfung unter die Wünsche eines kriegführenden Diktators, wie es Wagenknecht verlangt, hat es im Nachkriegsdeutschland noch nicht gegeben.

Der Kölner Politikprofessor Thomas Jäger hat das auf eine schöne Formel gebracht: „So stellt sich Wagenknecht die Zukunft Deutschlands vor. Endlich wieder in der DDR von Russlands Gnaden leben.“ Das BSW sei das „Bündnis Strahlender Wladimir“. (Georg Anastasiadis)

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