Fraser hat Alzheimer mit 41: sein erstes Symptom kennen alle
Mitte 2024 verändert sich alles für den 41-jährigen Fraser aus Australien. Bei dem Familienvater wurde eine Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert. Ein so früher Ausbruch der neurodegenerativen Erkrankung macht nur fünf bis zehn Prozent der Alzheimer-Fälle aus und tritt meistens zwischen 30 und 40 Jahren auf. Der jüngste Patient bekam im Alter von 19 Jahren die ersten Symptome.
Fraser bemerkte schon Jahre vor der Diagnose die ersten Veränderungen. Er berichtet „Unilad“ von einer Situation mit seiner Tochter. Obwohl sie ihm tagsüber mehrmals gesagt hatte, sie gehe mit Freunden ins Kino und komme spät nach Hause, war er abends kurz davor, die Polizei zu rufen. Er hatte alles vergessen und machte sich große Sorgen.
„Jeder hat das, aber bei dir ist es einfach häufiger“
In einem Video auf YouTube schildert Brandon, wie seinen Kindern die Veränderungen auffielen. „Jeder hat Gedächtnisprobleme, vergisst Dinge im Alltag – uns ist nur aufgefallen, dass du sie einfach häufiger hast, häufiger als normale, alltägliche Gedächtnislücken, die jeder hat“, erinnert sich der Familienvater an das einschneidende Gespräch mit seinen Kindern.
Mit der Diagnose brach für den 41-Jährigen eine Welt zusammen. Er wollte nichts davon wissen und versuchte ein halbes Jahr lang, nicht darüber nachzudenken. Doch diese Verdrängung brachte weitere Probleme mit sich.
Verdrängung, Absturz und Aufarbeitung – Frasers Leben mit Alzheimer
„Meine mentale Gesundheit ist zusammengebrochen“, erinnert sich Fraser im Video. Er bekam Panikattacken und Depressionen. Der Grund für seinen Absturz, so vermutet er, war das Verdrängen: „Ich habe den Kopf in den Sand gesteckt und versucht, nicht an diese Dinge zu denken, aber eigentlich ist es immer im Hinterkopf.“
Der Familienvater beschloss, eine Therapie zu beginnen, und nahm regelmäßig Antidepressiva ein. Er startete seinen YouTube-Channel „I (don't) have dementia“, in dem er sein Leben mit der Krankheit aufarbeitet. Er spricht über seine Symptome, die Reaktionen anderer, seine Zukunftsaussichten und beantwortet Fragen. Dadurch verliere das Thema „einen Teil seines Schreckens“.

Alzheimer-Studie gibt Risikopatienten neue Hoffnung
Besonders schlimm für Fraser ist die Angst, die Krankheit an seine Kinder zu vererben. Ein neues Alzheimer-Medikament reduzierte jedoch in einer aktuellen Langzeitstudie das Risiko genetisch vorbelasteter Menschen im mittleren Alter, an Demenz zu erkranken, um die Hälfte.
Entscheidend war die frühzeitige Behandlung: Je früher die Therapie vor dem erwarteten Krankheitsbeginn begann, desto stärker verzögerte sich der Ausbruch. Die Studie zeigte erstmals beim Menschen, dass die Entfernung von Amyloid-Plaques dem Ausbruch entgegenwirken kann. Diese Protein-Ablagerungen in den Nervenzellen gelten als die Ursache für Alzheimer.