Russland auf dem Vormarsch: Verzweifelter Hilferuf von Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schickt einen erneuten Hilferuf aus: Russland könne jeden Tag weiter vordringen.
Kiew – „Die ganze Welt hat eine gemeinsame Aktion gesehen, im Himmel über Israel und seinen Nachbarländern“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. „Das hat uns gezeigt, wie effizient die gemeinsame Terrorabwehr sein kann, wenn sie auf einem klaren politischen Willen beruht.“ Wie das US-Magazin Newsweek berichtet, sandte Selenskyj in einem Interview mit PBS News Hour einen verzweifelten Hilferuf aus der Ukraine aus. Die Zusammenarbeit zwischen den USA, Großbritannien, Frankreich und Jordanien habe stattgefunden, ohne dass Israel ein Nato-Mitglied sei.
Russland habe dagegen ein Wärmekraftwerk in Kiew zerstören können und die Erzeugungskraft des Energieversorgers Centrenergo lahmlegen können – „weil es null Raketen gab.“ Ohne weitere Hilfe aus den USA habe die Ukraine keine Chance, den Krieg zu gewinnen.
Ukraine will gleiche Hilfe aus dem Westen wie für Israel
„Elf Raketen waren auf das Kraftwerk zugeflogen. Die ersten sieben haben wir abgeschossen“, sagte er in dem Interview vom Montag. Die anderen vier Raketen hätten die Anlage zerstört. „Warum? Uns sind alle Raketen ausgegangen.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Selenskyj den Vergleich mit Israel zieht. Durch die gemeinsame Aktion sei niemand in einen Krieg gezogen worden – es sei lediglich darum gegangen, Menschenleben zu retten. Auch der europäische Himmel hätte längst besser beschützt werden können, so Selenskyj, wenn die Ukraine die gleiche Hilfe erhalten hätte. „Terror muss überall auf gleiche Weise abgewehrt werden.“
Trump will Ukraine-Krieg in kürzester Zeit beenden
„Heute liegt unser Artilleriegranatenverhältnis bei 1 zu 10. Können wir uns behaupten? Nein. Auf jeden Fall werden sie uns mit diesen Zahlenverhältnissen jeden Tag zurückdrängen“, so Selenskyjs eindringliche Mahnung.
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„Was wird im US-Kongress passieren? Sie könnten eine Entscheidung treffen“, fährt Selenskyj in dem Interview fort. „Und ich hoffe, dass sie uns zuhören und in den nächsten Tagen oder Wochen, aber nicht länger, eine positive Entscheidung treffen werden.“ Tatsächlich gibt es leichte Anzeichen, dass sich die Blockade gegen Ukraine-Hilfen im US-Kongress auflösen könnte.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump macht seinen Einfluss im US-Kongress geltend, um eine Abstimmung über Militärhilfe für die Ukraine zu verhindern – hat aber zuletzt signalisiert, dass er sich eine Unterstützung durch die USA unter bestimmten Bedingungen vorstellen könne. Zeitgleich wurden aber Details zu Trumps Behauptungen öffentlich, er könne den Ukraine-Krieg in kürzester Zeit beenden. (kat)