Russen ohne Internet klagen - "leben wie in einer Höhle"
In Russland kommt es in zahlreichen Regionen zu weitreichenden Ausfällen des Mobilfunknetzes. Besonders betroffen sind Gebiete in der Nähe der ukrainischen Grenze, darunter Städte wie Rostow am Don, wie „AP" berichtet.
Die russische Regierung rechtfertigt die Maßnahmen mit Sicherheitsbedenken, da ukrainische Drohnenangriffe die Stabilität gefährden könnten. Experten befürchten jedoch, dass die Eingriffe in das Mobilfunknetz als Vorwand genutzt werden könnten, um die Kontrolle über das Internet weiter auszubauen.

Mobilfunknetze schränken russischen Alltag massiv ein
Die Einschränkungen im Mobilfunknetz und bei der Breitbandverbindung sorgen für erhebliche Beeinträchtigungen im Alltag vieler Russen. Laut „AP" berichten Bewohner aus 73 der über 80 russischen Regionen von Ausfällen. In 41 dieser Regionen gab es auch Probleme mit dem Breitbandnetz. Wichtige Dienste wie Kartenzahlungen, Navigationssysteme und Kommunikationsapps funktionieren oft nicht oder nur eingeschränkt.
Auch in russischen Wohngegenden kommt es zu unvorhersehbaren Internetausfällen, die stunden- oder tagelang andauern können. Eine Bewohnerin aus Woronesch berichtet, dass sie sich im Juli ohne Internet wie "in einer Höhle" fühlte und erst am nächsten Tag bei der Arbeit online gehen konnte. In Samara fällt das Mobilfunknetz unregelmäßig aus, und das Heim-Wi-Fi verlangsamt sich regelmäßig ab 23 Uhr, berichtet eine Anwohnerin.
Russland blockiert Zugang zu sozialen Medien
Russlands Internetkontrolle ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Zensur und Kontrolle des digitalen Raums. Nach der Invasion in die Ukraine hat die Regierung den Zugang zu sozialen Medien wie Twitter und Facebook blockiert.
Experten kritisieren diese Taktik, die bereits das Blockieren von unabhängigen Medien und Oppositionellen Webseiten einschließt. Laut „AP" werden Dienste wie VPN-Services, die diesen Beschränkungen entgegenwirken könnten, ebenfalls gesperrt.