Israelische Soldaten töten versehentlich drei Geiseln
Видео по теме
Bei einem Einsatz im Gazastreifen hat die israelische Armee drei Geiseln getötet. Die Personen waren irrtümlich als Bedrohung eingestuft worden.
Israelische Soldaten haben bei Kämpfen im Gazastreifen versehentlich drei Geiseln getötet. Die Streitkräfte hätten sie während eines Einsatzes in der Hamas-Hochburg Schedschaija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens fälschlicherweise als Bedrohung identifiziert und auf sie geschossen, teilt der Sprecher des israelischen Militärs, Daniel Hagari, am Freitag mit.
Kurz nach dem Vorfall sei bereits der Verdacht aufgekommen, es könne sich bei den Toten um Geiseln handeln, sagt Hagari. Die Leichen seien daraufhin zur genaueren Untersuchung auf israelisches Territorium gebracht worden. Dabei wurde bestätigt, dass es sich um drei israelische Geiseln handelte.
- Lesen Sie auch: Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Nahost im Newsblog
Wie die "Times of Israel" unter Berufung auf Hagari berichtet, soll es sich bei den Getöteten um den Musiker Yotam Haim handeln, der von der Hamas aus Kfar Aza entführt wurde, und Samer Talalka, aus der Beduinenstadt Hura. Der 25-Jährige wurde während seiner Arbeit im Kibbuz Nir Am von der Hamas entführt. Die dritte Geisel wurde auf Wunsch ihrer Familie nicht namentlich genannt. Hagari sprach den Familien der Geiseln sein Beileid aus.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
"Die Armee trägt die volle Verantwortung"
Auf die Frage, wie es den drei Menschen gelungen sei, der Gefangenschaft der Hamas-Terroristen zu entkommen, sagte Hagari, das Militär gehe davon aus, dass "die drei geflohen sind oder von den Terroristen, die sie gefangen gehalten haben, im Stich gelassen wurden". Dies sei nun jedoch noch Gegenstand der laufenden Untersuchung durch das Militär.
"Das ist ein tragischer Vorfall, die Armee trägt die volle Verantwortung", sagte Hagari. Er betonte, dass es sich bei Schedschaija um ein "aktives Kampfgebiet" handele, in dem es in den vergangenen Tagen zu anhaltenden Kämpfen gekommen sei. "Dies ist ein Gebiet, in dem die Soldaten auf viele Terroristen, darunter auch Selbstmordattentäter, trafen", fügt er hinzu.
Nach Schätzungen der israelischen Armee vom Nachmittag befanden sich noch etwa 112 lebende sowie 20 Tote der etwa 240 nach Gaza entführten Geiseln in der Gewalt der Terrororganisation Hamas. Unter den 112 Geiseln und 20 Toten im Gazastreifen seien zwei Kinder, 19 Frauen und zehn Menschen über 75 Jahre. 121 der Betroffenen hätten die israelische, 11 eine ausländische Staatsbürgerschaft.