Ein Heimspiel feierte Gitarrist Sebastian Schwarzenberger aus Lenggries bei der Konzertreihe „Musiksommer am Walchenseekraftwerk“. Das Publikum war begeistert.
Lenggries – Ein wirklich außergewöhnlicher Gitarrist stellte sich mit dem Lenggrieser Sebastian Schwarzenberger am Freitagabend in der Reihe „Musiksommer am Walchenseekraftwerk“ dem Publikum vor. Dass Veranstalterin Sabine Pfister mit ihrer Aussage „ein Gott an der Gitarre“ nicht übertrieben hatte, stellte der Musiker von der ersten bis zur letzten gespielten Note eindrucksvoll unter Beweis. Rund 150 Besucher waren gekommen, um den diesjährigen „Einheimischen-Gig“ des Musiksommers mitzuerleben.
Sebastian Schwarzenberger begeistert am Walchenseekraftwerk
Dass das Konzert ziemlich gitarrenlastig war, war bei dem Virtuosen und Leadsänger Sebastian Schwarzenberger nicht anders zu erwarten. Er lässt seine Gitarren singen und schnarren, seufzen und jubilieren, leise schluchzen und kraftvoll losbrüllen. Insgesamt entlockt er in seinen Soli den sechs Saiten Töne und Klänge, die den Rahmen dessen, was man sich zuvor vorstellen konnte, weit übertreffen. Die Schwarzenberger Band, ein klassisches Blues-Trio, setzt sich aus seinen langjährigen Partnern Michael Eichele am Bass und dem Drummer Jens Freyberg zusammen, die durch liebevolle und detailreiche Arrangements der zumeist eigenen Songs zu begeistern wussten.
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Unverkennbar bluesig angehaucht war Schwarzenbergers Musik auch am Freitagabend. Dabei bewies er aber, dass er sich jazzigen Einflüssen genauso wenig entzieht, wie er sich auch in der Rockszene durchaus zu Hause fühlt. Bei dem überraschenden, aber äußerst gelungenen Ausflug in das Western & Country-Genre griff er dann auch zur Steelguitar, die er mit dem Slidefinger ebenfalls virtuos bearbeitete.
Neues Album „Gold“ vorgestellt
Schwarzenberger nutzte den Open-Air-Auftritt im Kochler Ortsteil Altjoch, um sein neuestes Album vorzustellen. So wurden nicht nur die einzelnen Nummern der CD namens „Gold“ präsentiert, darüber hinaus hatte er zu dem Konzert auch alle Musiker eingeladen, die an dem Werk mitgewirkt hatten. Sie holte er immer wieder auf die Bühne, sodass dort statt des ursprünglichen Trios bis zu sechs Musiker standen. Als stimmliche Unterstützung kam Simone Wagner mit ihrer Gitarre dazu, während Matthias Bublath an der Hammond-Orgel für einen weichen Background-Teppich sorgte. Als weiterer Gitarrist wirkte Mick B-Heart bei einigen Nummern mit.
Für alle Fans des echten handgemachten Blues war das Konzert ein wahrer Leckerbissen, der dadurch gekrönt wurde, dass Daniel Gall mit seiner Bluesharp auf die Bühne kam. Unter dem Pseudonym „San 2“ war er viele Jahre zusammen mit Schwarzenberger auf verschiedenen Bühnen zu hören. Die zwei „Könige“ ihrer Instrumente wieder einmal vereint zu hören – Blues-Fan, was willst du mehr? (esc)