Weg frei für sechs neue Wohnblocks an prominenter Stelle

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Auf den Flächen rund ums „Haus der Begegnung“ an der Römerstraße in Weilheim – das abgerissen wird – plant das kirchliche Ulrichswerk Neubauten mit zahlreichen geförderten Wohnungen. © Magnus Reitinger

Es ist eines der großen Wohnbauprojekte der nächsten Jahre in Weilheim: Gut 70 bezahlbare Wohnungen will das kirchliche Ulrichswerk an der Ecke Römerstraße/Hardtkapellenstraße schaffen. Jetzt beginnt das offizielle Verfahren.

Es wird sich komplett verändern, das Areal um das „Haus der Begegnung“ an der Römerstraße im Weilheimer Osten, so viel steht fest: Das dortige Pfarrheim, seit zweieinhalb Jahren als Unterkunft für Asylbewerber und Kriegsgeflüchtete genutzt, wird abgerissen. Und die bis dato großzügigen Wiesen rundherum werden weitgehend zugunsten heiß begehrter neuer Wohnungen verschwinden. Zusätzlich zu den vier Wohnhäusern, die auf diesem Areal schon seit Jahrzehnten bestehen (darunter das Haus Emmaus, in dem die Katholische Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt Wohnraum und Begleitung für von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen bietet), sind nun sechs weitere Wohnblocks geplant. Bauherr ist das St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg.

Problem: Fördertöpfe für den sozialen Wohnungsbau sind derzeit leer

In den dreistöckigen Neubauten entstehen insgesamt wohl über 70 neue Wohnungen, und zwar allesamt mit Sozialbindung. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis es so weit ist. Zwar hat der Weilheimer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den Bebauungsplan-Entwurf abgesegnet und somit das offizielle Verfahren für das Projekt eingeleitet. Allein dieses werde aber „sicherlich ein Dreivierteljahr dauern“, erklärte Manfred Stork, der Leiter der städtischen Bauverwaltung. Dazu kommt: Der Bauträger sei auf staatliche Förderung für den sozialen Wohnungsbau angewiesen, „und die Fördertöpfe sind derzeit leer“, so Stork. Vor 2027 sei die geplante Bebauung deshalb „nicht realistisch“, resümierte Bürgermeister Markus Loth (BfW).

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So sieht der Entwurf für den Bebauungsplan Römerstraße/Hardtkapellenstraße aus. Grau hervorgehoben die sechs neuen Wohnblocks, die dort entstehen sollen.
So sieht der Entwurf für den Bebauungsplan Römerstraße/Hardtkapellenstraße aus. Grau hervorgehoben die sechs neuen Wohnblocks, die dort entstehen sollen. © Stadt Weilheim

CSU spricht von Spagat: „Ein sehr dichte Bebauung – aber genau die Wohnungen, die wir brauchen“

Die Bauleitplanung immerhin läuft jetzt – nachdem Weilheims Stadtrat grundsätzlich bereits vor sechs Jahren grünes Licht gegeben hatte für erhebliche Nachverdichtung auf diesem Areal (wir berichteten). Während es zum städtebaulichen Entwurf vor gut einem Jahr noch zwei Gegenstimmen aus Reihen der CSU gab, stimmte der Stadtrat nun geschlossen zu. Es sei „ein Spagat“, erläuterte CSU-Vertreter Klaus Gast: „Das sind genau die Wohnungen, die wir brauchen. Aber es ist eine sehr dichte, massive Bebauung.“ Als positiv hob er hervor, dass im Innenbereich nun „mehr freier Raum eigeplant“ sei. Ausdrücklich bedauert hat Marion Lunz-Schmieder (CSU) bei der Vorberatung im Bauausschuss, dass der Bauträger keinen Gemeinschaftsraum für Bewohner vorsehe: Ein solcher hätte dem Gesamtvorhaben ihrer Ansicht nach „als Treffpunkt gut angestanden“.

Rundum positiv bewertete Weilheims Bürgermeister Loth das Bauprojekt: Es handle sich um „ordentliche Nachverdichtung, aber städtebaulich sauber gelöst“.

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