Reaktion auf nordkoreanische Truppen - Will Südkorea militärisches Personal in die Ukraine schicken?
Südkorea plant wohl, militärisches Personal in die Ukraine zu schicken. Seoul will so nordkoreanische Truppen überwachen, die von Pjönjang in den Krieg entsandt wurden. Auch Waffenlieferungen stehen zur Debatte.
Südkorea plant wohl, militärisches Personal in die Ukraine zu schicken. So will Seoul laut „Yonhap“ die Aktivitäten nordkoreanischer Truppen überwachen. Ein Regierungsinsider erklärte am Dienstag, dass das südkoreanische Team wohl aus Geheimdienstmitarbeitern bestehen soll. Schon letzte Woche berichtete der südkoreanische Geheimdienst, dass Nordkorea 1.500 Soldaten in die Kämpfe geschickt hatte. Insgesamt sollen 12.000 nordkoreanische Elite-Soldaten in den Krieg geschickt werden, so ein Geheimdienstmitarbeiter.
Auch Waffenlieferungen stehen zur Debatte
Seoul erwägt auch Waffenlieferungen an die Ukraine. Das wäre eine bedeutende Änderung in der bisherigen Politik Südkoreas. „Yonhap“ berichtet, dass defensive Waffen Vorrang haben sollen und eine mögliche Lieferung tödlicher Waffen über indirekte Wege erfolgen könnte. „Während wir die Zeichen der militärischen Kooperation zwischen Nordkorea und Russland beobachten, werden passende Maßnahmen schrittweise umgesetzt“, so der Insider. Es formiert sich aber schon Widerstand: Demonstranten protestierten vor dem Präsedialamt in Seoul gegen die möglichen Pläne der Regierung, tödliche Waffen an die Ukraine zu liefern.

Seoul unterstützt Kiew bereits
Südkorea unterstützt die Ukraine bereits logistisch und humanitär. Seoul hat schon Gasmasken und Feldrationen geliefert. Jeon Ha-kyou, Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, betonte, dass diese Art der Unterstützung fortgesetzt wird. „Wir werden unsere Hilfe an die Ukraine fortführen und bei Bedarf erweitern“, so der Sprecher. Auf die Frage, was Russland Nordkorea im Gegenzug für Soldaten bieten würde, antwortete er, dass Moskau wohl finanzielle Hilfe und Technologie für Pjöngjang bereitstellt.