Baerbock zu Überraschungsbesuch in Kiew eingetroffen: „Lage hat sich dramatisch zugespitzt“

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Annalena Baerbock ist erneut in die Ukraine gereist. Die Außenministerin fordert mehr Unterstützung für das Land, das unter massiven russischen Luftangriffen leidet.

Kiew – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist zu einem unangekündigten Besuch in der Ukraine eingetroffen. „Die Lage in der Ukraine hat sich mit den massiven russischen Luftangriffen auf die zivile Infrastruktur und mit der brutalen russischen Offensive im Raum Charkiw noch einmal dramatisch zugespitzt“, erklärte Baerbock am Dienstag (21. Mai) nach ihrer Ankunft in Kiew. „Um die Ukraine vor dem russischen Raketen- und Drohnenhagel zu schützen, braucht sie dringend mehr Luftabwehr.“

Die Bundesregierung werde sich bei ihren westlichen Partnern weiter dafür einsetzen, dass sie Kiew weitere Systeme zur Luftverteidigung bereitstellen, erklärte Baerbock. „Wir müssen jetzt alle Kräfte bündeln, damit die Ukraine bestehen kann, damit die Ukrainerinnen und Ukrainer auch in Zukunft selbstbestimmt leben können. Und damit Putins Truppen nicht bald vor unseren eigenen Grenzen stehen.“

Baerbocks achter Besuch im Ukraine-Krieg

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der vergangenen Woche erneut einen massiven Mangel an Waffen zur Luftverteidigung seines Landes beklagt. Die Ukraine verfüge nur über ein Viertel der benötigten Luftabwehrsysteme und brauche außerdem 120 bis 130 F-16-Kampfjets, sagte Selenskyj am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Baerbock reist zu Solidaritätsbesuch
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf dem Weg nach Kiew. © Jörg Blank/dpa

Es ist schon Baerbocks achter Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022. Ziel ihrer Reise war es, den ukrainischen Gesprächspartnern trotz der eskalierenden Situation in den Kampfgebieten die Unterstützung Deutschlands und der EU zu versichern, so das Auswärtige Amt.

Krieg in der Ukraine

Über die militärische Entwicklung informieren wir aktuell in unserem News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

In Kiew bekräftigte Baerbock: „Unsere Unterstützung ist verwurzelt in der tiefen Überzeugung, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen wird“. Sie fügte hinzu, dass Wladimir Putin, der Chef des Kremls, darauf spekuliere, „dass uns irgendwann die Luft ausgeht, aber wir haben einen langen Atem“. Sie versicherte, dass die Menschen in der Ukraine dauerhaft auf die Unterstützung aus Deutschland und von weiteren Verbündeten zählen können.

Baerbock sagt Besuch in Charkiw ab

Die Ukraine ist aus einem Mangel an Waffen, Munition und Soldaten seit Monaten im Ukraine-Krieg in der Defensive. Die Millionenstadt Charkiw im Nordosten des Landes wird von Russland über die Grenze hinweg aus kurzer Entfernung bombardiert. Einen eigentlich am Dienstag geplanten Besuch in Charkiw musste die Außenministerin wegen der russischen Angriffe aus Sicherheitsgründen absagen. Sie hatte die zu Beginn des Kriegs von russischen Truppen heftig angegriffene Stadt schon im Januar 2023 besucht und wollte sich ursprünglich erneut über die Situation der Zivilbevölkerung dort informieren. (skr/afp/dpa) 

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