Mercedes kritisiert EU-Entschluss: Strafzölle auf chinesische E-Autos wären „ein Fehler“

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Eigentlich sollen die Strafzölle gegen chinesische E-Autos europäische Hersteller schützen. Doch aus Angst vor harten Gegenmaßnahmen distanzieren sich manche Autobauer von der Idee. Unter ihnen: Mercedes.

Stuttgart - Nach der EU-Abstimmung zu zusätzlichen Zöllen auf chinesische E-Autos befürchtet Mercedes negative Auswirkungen auf die Branche. „Wir sind davon überzeugt, dass Strafzölle die Wettbewerbsfähigkeit einer Industrie langfristig verschlechtern“, teilte eine Sprecherin mit. Freier Handel und fairer Wettbewerb sicherten Wohlstand, Wachstum und Innovationskraft. Die von der EU-Kommission beabsichtigte Erhebung von Strafzöllen halte man für einen Fehler, der weitreichende negative Konsequenzen haben könne.

Mercedes spricht sich für Verhandlungen aus - Verantwortung liegt jetzt bei EU-Kommission

Der Stuttgarter Autobauer plädiert vielmehr für eine Verhandlungslösung mit China. Das sei in beiderseitigem Interesse. „Wir sind davon überzeugt, dass es eine solche Lösung geben kann“, hieß es weiter. Die Erarbeitung brauche aber Zeit. Daher müssten die Vollstreckung der Maßnahmen aufgeschoben werden.

Das Logo der Automarke Mercedes-Benz ist unter düsteren Wolken auf einem Dach montiert. Die Stuttgarter halten wenig von den geplanten Strafzöllen auf chinesische Elektroautos.
Das Logo der Automarke Mercedes-Benz ist unter düsteren Wolken auf einem Dach montiert. Die Stuttgarter halten wenig von den geplanten Strafzöllen auf chinesische Elektroautos. © Bernd Weißbrod / dpa

Bei einer Abstimmung in Brüssel sprach sich keine ausreichende Mehrheit der EU-Staaten gegen EU-Zusatzzölle auf Elektroautos aus China aus. Damit kann die EU-Kommission - gegen den Willen Deutschlands - entscheiden, die Abgaben in Höhe von bis zu 35,3 Prozent einzuführen. Sie sind eine Reaktion auf chinesische Subventionen. Ob es dazu kommt, hängt auch davon ab, ob Verhandlungen mit China erfolgreich sind. (lf, dpa)

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