Millionenprojekt in Geretsried: Altes Hallenbad vor dem Abriss - Vergabe startet
Das Geretsrieder Hallenbad steht vor dem Abriss. Über eine Million Euro sind eingeplant. Die Nachnutzung des Areals ist noch offen.
Geretsried – Das alte Hallenbad in Geretsried gleicht einem Lost Place. Jugendliche haben im Inneren gewütet und alles verwüstet und demoliert. Das Gebäude, in dem einst Wasserratten ihre Bahnen gezogen haben, soll bekanntlich abgerissen werden. Über eine Million Euro kostet dieses Vorhaben. Der Stadtrat beschloss kürzlich das weitere Vorgehen.
„Es finden regelmäßig Begehungen statt“, erklärte Christoph Otawa, Fachbereichsleiter Hochbau im Rathaus, in der jüngsten Sitzung. „Wir schauen, dass nichts passiert.“ Denn das Gebäude aus den 1970er-Jahren ist in keinem guten Zustand. Hinzu kommen eingeschlagene Scheiben im Bademeisterbereich und den Umkleiden durch die jungen Leute. Auf deren Konto gehen auch kaputte Waschbecken sowie allerlei Unrat und Möbelstücke, die sie ins Schwimmbecken geworfen haben.
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„Wir würden gerne mit den Vergabeverfahren starten“, sagte Otawa. Ende April wurde im Stadtrat die Kostenberechnung für den Abriss und die Baugrubenverfüllung vorgestellt. Johannes Voit vom gleichnamigen beauftragten Ingenieurbüro ging damals von Gewerkekosten, Planungs- und Nebenkosten in Höhe von insgesamt knapp 1,3 Millionen Euro aus. Im aktuellen Haushalt sind 1,1 Millionen Euro eingeplant. In der Zwischenzeit hat das Ingenieurbüro die Ausschreibungen ausgearbeitet. Nun gibt es einen aktualisierten Zeitablauf.
Firmen müssten sich vor Ort ein Bild machen
Im zweiten und dritten Quartal sollen Ausschreibung und Vergabe erfolgen und mit dem Rückbau begonnen werden. „Noch in diesem Monat wollen wir mit der Vergabe starten“, so Otawa. Der Vergabezeitraum ist auf etwa zwei Monate angesetzt. Dem Rathausmitarbeiter zufolge müssten sich mögliche Firmen vor Ort ein Bild machen, um abschätzen zu können, welche Arbeiten nötig sind.
In der ersten Phase ist geplant, das Hallenbad abzubrechen. Außerdem muss der Bauschutt entsorgt werden. Die Baugrube wird anschließend verfüllt. Dafür will man bekanntlich Aushub der benachbarten Schul-Baustelle verwenden. Die Adalbert-Stifter-Mittelschule wird aktuell saniert und erweitert. Komplett kann die Grube aber nicht mit dem Aushub der benachbarten Baustelle verfüllt werden. Ganz unten kommt sauberer Kies rein, das erfordern die hohen Grundwasserstände.
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Spätere Nutzung ist noch unklar
Die Baugrube wird nicht komplett bis oben hin verfüllt. Dazu hat man sich entschieden, um „einer Kollision mit möglicherweise späteren Gebäuden“ entgegenzuwirken, für die ein Fundamentaushub notwendig wäre. Noch ist nicht klar, wie das ehemalige Hallenbad-Areal nach dem Abbruch genutzt werden soll. Otawa zufolge befasst sich der Arbeitskreis Sportentwicklung gemeinsam mit der Verwaltung mit den unterschiedlichen Nachnutzungsmöglichkeiten. Er hat seine nächste Sitzung am 9. Juli. Sobald die Beratungen abgeschlossen sind, werden die Pläne im Gremium vorgestellt. Einstimmig beschloss der Stadtrat die fortführende Planung und Beauftragung des Ingenieurbüros Voit mit den weiterführenden Leistungsphasen.