Konklave-Krimi um Papst Leo XIV.: Erste Wahl-Geheimnisse sickern durch

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Normalerweise herrscht nach dem Konklave strikte Verschwiegenheit im Vatikan. Bei der Wahl von Papst Leo XIV. gelangen jedoch erste Einzelheiten an unsere Redaktion.

Rom – Robert F. Prevost ging als Außenseiter ins Konklave und kam als erster US-Papst hinaus. Hinter den verschlossenen Türen des Vatikans ging bei der Papstwahl wohl alles plötzlich ganz schnell.

Papst Leo XIV. eine kleine Überraschung: Der große Favorit war Kardinal Parolin

Als der große Favorit auf die Nachfolge von Papst Franziskus wurde eigentlich Kardinal Pietro Parolin gehandelt. Da waren sich die Vatikan-Experten einig. Dr. Nino Galetti sprach bei IPPEN.MEDIA von „einem großen Vorteil“ des Italieners, Marco Politi und Andreas Englisch prognostizierten Parolin fast sicher als Papst bei einem kurzen Konklave.

Erste Konklave-Geheimnisse nach Wahl von Leo XIV. durchgesickert – Parolin lag am letzten Tag noch vorn

Und offenbar hatte Parolin zu Beginn tatsächlich die Nase vorn, wie es im Vatikan heißt. „Jetzt, nach dem Konklave, wabern immer mehr Gerüchte durch die Stadt“, berichtet Verleger Manuel Herder unserer Redaktion aus Rom. Der geschäftsführende Gesellschafter des Herder Verlags, ein Fachverlag für Theologie und Pädagogik, war zur Papstwahl nach Rom gereist und ist bestens vernetzt.

„Ein Geistlicher hat auch erzählt, wie einer der Wahlgänge ausgegangen sein soll“, erzählt Herder: „Demnach lag Kardinal Parolin am Donnerstag zwischenzeitlich noch vorne.“ Heißt: Prevost war demnach im vorletzten oder vor-vorletzten Wahlgang noch hinten. Papst Leo XIV. setzt sich – wenn das Gerücht stimmt – in einem Herzschlag-Finale durch.

Dreimal schwarzer Rauch, dann triumphierte Robert F. Prevost im Konklave: Papst Leo XIV. ist der erste US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche. © Oliver Weiken/Andrew Medichini/picture alliance/dpa/AP

Ergebnisse im Konklave 2025 haben sich wohl „innerhalb von Stunden“ gedreht

Laut italienischen Medien war Parolin mit rund 40 sicheren Stimmen ins Konklave gegangen. Immerhin schon fast die Hälfte für die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Aber: „Innerhalb von Stunden“ habe sich dann alles gedreht, schreibt der Corriere della Sera. Womöglich hat Parolin auch einen Rückzieher zugunsten von Prevost gemacht.

Grundsätzlich sollen derlei Informationen eigentlich nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Die wahlberechtigten Kardinäle schwören einen Eid, nichts zu verraten und auf Verstöße steht die Exkommunizierung. Die Erfahrung vergangener Papstwahlen zeigt allerdings: Irgendjemand verrät immer etwas. So sind die genauen Stimmzahlen der Wahl von Papst Franziskus beispielsweise bekannt. Ein erlaubtes Konklave-Detail verriet etwa auch der deutsche Kardinal Reinhard Marx.

„Woher die Info genau kommt, weiß man nicht“, erklärt Herder jetzt zum Gerücht um die Wahl von Papst Leo XIV, „aber es heißt, bei den Mahlzeiten außerhalb des Konklaves sei Personal anwesend gewesen.“ Immerhin eine Spur. (moe)

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