Kurpark Schliersee unter Beobachtung: Videoüberwachung ist angelaufen

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Seit Kurzem in Betrieb: die Überwachungskameras im Schlierseer Kurpark. Verstöße, zu deren Aufklärung die Aufnahmen hätten verwendet werden können, gab es seitdem aber noch keine. © Thomas Plettenberg

Der Schlierseer Kurpark soll kein kontrollfreier Raum mehr sein. Dafür sorgen seit Kurzem mehrere Überwachungskameras. Verstöße wurden seitdem noch keine registriert.

Schliersee – Kaum waren die Kameras im Kurpark installiert, kamen auch schon die ersten Beschwerden. Thema: der Datenschutz. Doch die Marktgemeinde Schliersee hat sich abgesichert. Eine externe Fachfirma sei beauftragt worden, alles rechtskonform aufzusetzen, berichtet Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Videoaufzeichnungen würden auf einem separaten Server gespeichert. Erst, wenn es begründeten Verdacht oder Meldungen von Verstößen gebe, könne man das Material sichten und dann gegebenenfalls für polizeiliche Ermittlungen verwenden. Dazu sei es bis dato noch nicht gekommen, betont Schnitzenbaumer. „Aber die heiße Zeit kommt erst noch.“

Damit meint der Rathauschef nicht nur das Wetter. Wie berichtet, sorgten in den vergangenen Sommern immer wieder unerlaubte Grillpartys, ausufernder Alkoholkonsum oder gar mutwillige Beschädigungen für Ärger im Schlierseer Kurpark. Als Hinweisschilder nichts brachten, versuchte es die Gemeinde mit einem Sicherheitsdienst sowie der Sicherheitswacht der Polizei. Doch auch damit ließ sich nur eine punktuelle Abdeckung erreichen. Die vier installierten Kameras hingegen schlafen nicht, haben ihre wachsamen Augen immer offen.

Gemeinde hofft auf abschreckende Wirkung

Angebracht sind sie an Masten in einer Höhe, die Vandalismus vorbeugt. Von unten sichtbar sind sie aber durchaus, ganz bewusst: „Wir erhoffen uns natürlich auch eine abschreckende Wirkung“, erklärt Schnitzenbaumer. Zudem weisen Hinweisschilder an den Eingängen zum Kurpark auf die Videoüberwachung hin. Auch sie sollen zeigen: „Der Schlierseer Kurpark ist kein kontrollfreier Raum.“

Einen mittleren vierstelligen Betrag hat die Gemeinde in die Technik investiert. Dass es deutlich länger gedauert hat als geplant, lag zunächst an Lieferschwierigkeiten, dann an den komplexen datenschutzrechtlichen Vorgaben. So habe man etwa ein außerhalb stehendes, aber von einer Kamera mit erfasstes Gebäude in der Aufzeichnung unkenntlich gemacht. Und das, obwohl ohne Verdacht sowieso niemand Zugriff auf die Bilder habe. „Keiner kann einfach mal reinschauen, was im Kurpark so los ist“, betont der Rathauschef.

Einzäunung wird vorerst nicht weiterverfolgt

Nun wolle man die Wirksamkeit einen Sommer lang überprüfen. Die ebenfalls angedachte Einzäunung des Kurparks werde deshalb zunächst nicht weiterverfolgt. Endgültig vom Tisch, stellt der Bürgermeister klar, sei sie aber noch nicht.

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