Trump gibt grünes Licht: Ukraine erhält Geheimdienst-Infos für Angriffe tief in Russland

Die Vereinigten Staaten werden der Ukraine Geheimdienstinformationen für Angriffe auf russische Energieinfrastruktur bereitstellen. Das berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf unter Berufung auf ranghohe US-Beamte.

Mit diesem Schritt will man Kiew ermöglichen, Raffinerien, Pipelines und Kraftwerke tief im russischen Hinterland zu treffen. Damit sollen die Einnahmen des Kremls aus Öl- und Gasexporten reduziert werden, die eine große Rolle bei der Finanzierung des Krieges spielen. 

Trump genehmigt neue Strategie

US-Präsident Donald Trump hat die Freigabe für diese erweiterte Unterstützung persönlich erteilt, berichtet „Reuters“. Die Entscheidung fiel kurz nach Trumps Erklärung, dass die Ukraine mit westlicher Hilfe alle von Russland besetzten Gebiete zurückerobern könne. Auf der Plattform Truth Social schrieb er: „Ich denke, die Ukraine ist in der Lage, das gesamte ursprüngliche Territorium zurückzugewinnen.“

Langstreckenraketen im Gespräch

Neben der Geheimdienstunterstützung prüfen die USA laut dem „Wall Street Journal“ auch die Lieferung von Langstreckenraketen, mit denen mehr Ziele innerhalb Russlands erreicht werden könnten. 

Dazu zählten Raketen mit einer Reichweite von rund 500 Meilen (rund 800 Kilometer), hieß es weiter. Es sei aber noch keine Entscheidung getroffen worden, was geliefert werden solle, sagten die US-Beamten laut dem Bericht. Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die USA um reichweitenstärkere Waffen gebeten. Vizepräsident JD Vance hatte daraufhin gesagt, die USA würden diese Anfrage prüfen. 

Nato-Verbündete sollen nachziehen

Die USA fordern auch ihre Nato-Partner auf, ähnliche Unterstützung zu leisten. Deutschland hat bereits Millionen in den Ausbau der ukrainischen Kapazitäten zur Herstellung eigener Langstreckenwaffen investiert. Der deutsche Brigadegeneral Joachim Kaschke erklärte, dass solche Angriffe entscheidend seien, um russische Nachschublinien zu unterbrechen: „Man muss dem Gegner die Versorgung abschneiden“, sagte er laut dem „Wall Street Journal“.

Nach langem Zögern erlaubte US-Präsident Joe Biden der Ukraine den Einsatz von ATACMS-Raketen gegen Ziele in Russland.
Nach langem Zögern erlaubte US-Präsident Joe Biden 2024 der Ukraine den Einsatz von ATACMS-Raketen gegen Ziele in Russland. Getty Images/US Department of Defense

Russland reagiert zurückhaltend

Der Kreml zeigte sich angesichts der Berichte vorsichtig. „Die Frage bleibt: Wer wird diese Raketen starten? Können das nur Ukrainer tun oder wird das amerikanische Militär beteiligt sein?“, sagte Sprecher Dmitri Peskow. Gleichzeitig warnte Moskau vor einer weiteren Eskalation des Konflikts.

Europa unterstützt härteren Kurs

Europäische Staaten begrüßen den neuen Kurs der USA. Die G7-Finanzminister kündigten an, den Druck auf Russland weiter zu erhöhen. Insbesondere sollen Länder ins Visier genommen werden, die weiterhin russisches Öl kaufen oder Sanktionen umgehen.