„Gewalt gegen Frauen ist oft unsichtbar“ – Kampf für Gerechtigkeit und Solidarität
Maria Klein aus Obermühltal ist die neue Frauenvertreterin des VdK-Bezirks Oberbayern. Die 69-Jährige kämpft nicht nur für Gleichstellung, sondern auch gegen häusliche Gewalt, Rentenungerechtigkeit und für mehr Solidarität unter Frauen.
Dietramszell– Maria Klein aus Obermühltal wurde zur neuen Frauenvertreterin Oberbayerns im VdK gewählt. Damit ist sie eine wichtige Ansprechpartnerin für Gleichberechtigung und die spezifischen Belange der weiblichen Mitglieder im Sozialverband.
Viele schämen sich – und leiden im Stillen
„Ich kämpfe vor allem gegen die zunehmende, oft unsichtbare Gewalt gegen Frauen“, erklärte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein besonderes Anliegen sei es ihr, beispielsweise Erziehungspersonen in Kindergärten sensibler für mögliche Gewaltzeichen zu machen. „Die betroffenen Frauen empfinden es oft als Schmach, sich zu offenbaren“, weiß Klein. Sie schämen sich, Opfer von Drohungen, Schlägen oder sexueller Gewalt zu sein, und leiden lieber still weiter, statt aktiv Unterstützung zu suchen. „Da können wir Hilfestellung geben, wie man empathisch und sensibel reagieren kann.“ Weitere Themen, die ihr sehr am Herzen liegen, sind die Gendermedizin, Ungerechtigkeiten bei den Rentenansprüchen und mangelnde Solidarität unter Frauen.
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Vom Helfen zum Engagement
Seit fast 20 Jahren ist Klein VdK-Ortsvorsitzende in Dietramszell, seit acht Jahren zusätzlich stellvertretende Vorsitzende und Frauenvertreterin im Kreisverband. „Als junge alleinerziehende Mutter bekam ich selbst viel Hilfe aus der Nachbarschaft“, erzählt die heute 69-Jährige. Diese Erfahrungen motivierten sie, sich ehrenamtlich zu engagieren: „Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückzugeben.“
Vernetzen, zuhören, stärken
In ihrem neuen Posten als Bezirksfrau gehört es zu ihren Aufgaben, den Erfahrungsaustausch der örtlichen Vertreterinnen zu fördern und regelmäßige Treffen und Fortbildungen zu organisieren. Außerdem fungiert sie als Schnittstelle zwischen den unteren Verbandsebenen und der Landesleitung und vertritt Ende September die Bezirksinteressen auf der Landesfrauenkonferenz. „Ich sehe mich als Verbindungsglied zwischen Betroffenen und Hilfsstellen“, sagt die gelernte Hotelfachfrau und Hauswirtschafterin. Als Ortsvorsitzende hat sie die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen sehr einsam seien und dankbar, dass sich der VdK Zeit für sie nimmt: „Zuhören ist genauso wichtig wie die gute Organisation eines Ausflugs oder einer Feier“, ist sie überzeugt.
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Sozialverband mit starker Stimme für Frauen
Innerhalb des VdK ist die Bezirksgeschäftsstelle Oberbayern insbesondere für Rechtsberatung und die Vertretung der Mitglieder in Streitsachen vor dem Sozialgericht München zuständig – beispielsweise bei der Durchsetzung von Rentenansprüchen oder der Anerkennung eines Behinderungsgrads. Die Ortsverbände organisieren gemeinsame Aktivitäten für Mitglieder, etwa Ausflüge, Spielnachmittage für Kinder oder Grillfeste.