Mit Seedrohnen konnte die Ukraine Putins Schwarzmeerflotte erhebliche Verluste zufügen. Nun teilt Kiew mit, auf welche Summen sich Russlands Verluste belaufen sollen.
Kiew – Seit mehr als zwei Jahren muss sich die Ukraine gegen die völkerrechtswidrige Invasion durch Russland verteidigen. Momentan fordert die russische Offensive im Osten der Ukraine viele Opfer und Verluste im Ukraine-Krieg. Doch während Putin im eigenen Land zuletzt westliche Kriegstrophäen ausstellte, teilt auch Kiew einen Erfolg mit: Durch ukrainische Seedrohne sei der russischen Schwarzmeerflotte bereits ein Schaden von mehreren Hundert Millionen Euro zugefügt worden.
Im Ukraine-Krieg ist das Schwarze Meer vor der Krim für Russland ein Ort der Rückschläge geworden. Und das, obwohl die Ukraine keine eigene Seeflotte besitzt. Bereits wenige Wochen nach Kriegsbeginn schaffte die Ukraine mit der Zerstörung des Flagschiffs „Moskawa“ einen großen Schlag gegen Putin. Es folgten weitere erfolgreiche Angriffe, beispielsweise auf das 65-Millionen-Dollar teure Patrouillenboot „Sergej Kotow“, das im März 2024 im Schwarzen Meer versank. Mittlerweile soll ein Drittel der gesamten Schiffe zerstört oder schwer beschädigt sein.
Ukrainische Seedrohnen gegen Putins Schwarzmeerflotte: Summe zu Russlands Verlusten aufgetaucht
Immer wieder im Mittelpunkt der Angriffe im Ukraine-Krieg stehen die kleinen Magura V5 Überwasser-Drohnen. Wie hilfreich die unbemannten Waffen sind, sollen nun veröffentlichte Zahlen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR zeigen. Demnach haben die Drohnen der Flotte von Präsident Putin einen Schaden in Höhe von 500 Millionen Dollar, sprich rund 464 Millionen Euro, zugefügt. Putin lässt sich indes hektisch neue Kriegsschiffe für seine Flotte zusammenbauen.
Wie das US-Portal Newsweek berichtet, wurden die Kamikaze-Drohnen von Andriy Yusov, HUR-Sprecher, jüngst als die „Haupt- und beste Waffe der Ukraine“ bezeichnet, um Schiffe auf dem Schwarzen Meer anzugreifen. Die meist mit Sprengstoff beladenen Seedrohnen sollen eine maximale Reichweite von 833 Kilometer haben und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 78 km/h Ziele angreifen können.
Hohe Verluste für Russland: Drohnen im Ukraine-Krieg für Kiew nicht nur auf See ein Ass im Ärmel
Im Krieg entwickelte die Ukraine die Marinedrohnen Magura V5, dessen Name auf die Göttin der Kriegskunst und des Sieges in der slawischen Mythologie zurückgeht, immer weiter. Zuletzt soll eine neue Version mit Lenkflugkörpern ausgestattet worden sein. Außerdem sind die meisten Drohnen mit HD-Kameras ausgestattet – dadurch kann Kiew immer wieder Bildmaterial der Angriffe mit der Öffentlichkeit teilen.
Ob sich der Schaden an der russischen Schwarzmeerflotte tatsächlich auf 464 Millionen Euro beläuft, ist nicht klar. So wie alle Zahlen im Ukraine-Krieg, ob aus Moskau oder Kiew, lässt sich auch diese Summe nur schwer überprüfen. Klar hingegen ist jedoch: Im Ukraine-Krieg haben sich nicht nur die Magura V5 Seedrohnen als erfolgreich bewiesen. Auch andere, kostengünstige und effiziente Luft- und Bodendrohnen wurden von Kiew entwickelt. Während Russland mit mehr Soldaten, mehr Waffen und mehr Munition die Invasion startete, konnte die Ukraine durch die innovativen Flugkörper immer wieder Offensiven der russischen Armee abwenden. (nbe)